1 Jahr nach der online-Schaltung des neuen Internetportals der Ersatzkassen www.pflegelotse.de hat der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) in Baden-Württemberg ein erstes Fazit gezogen. „Der vdek-Pflegelotse kommt in der Öffentlichkeit sehr gut an“, erklärte Frank Winkler, Ersatzkassenverbandsvize bei der vdek-Landesvertretung Baden-Württemberg. „Der vdek-Pflegelotse und die Pflegenoten sind aus unserer Sicht ein riesiger Fortschritt für die Pflegebedürftigen und deren Angehörigen; sie haben für mehr Transparenz im Pflegemarkt gesorgt und den Wettbewerb zwischen den Pflegeeinrichtungen befördert. Dieser Wettbewerb werde sich positiv auf Qualität und Service der Einrichtungen auswirken und komme den Versicherten zugute. Mit einer Lesehilfe für denjenigen, der auf der Suche nach einem für ihn besten Pflegeheim ist, setzen wir einen weiteren Akzent“, so Frank Winkler. Die Lesehilfe kann unter www.gesundheitsforum-bw.de – Qualitätsberichte – Transparenzberichte der Pflegeheime oder unter www.vdek.com – Landesvertretung Baden-Württemberg abgerufen werden.
Der www.pflegelotse.de wurde seit seiner Einführung von den Ratsuchenden schon über 17 Millionen Mal aufgesucht, um eine geeignete Pflegeeinrichtung zu finden oder sich über die Qualität ihres Pflegeheimes oder ihres ambulanten Pflegedienstes zu informieren. Der vdek-Pflegelotse enthält Adress- und Vergütungsdaten aller rund 23.000 ambulanter und stationärer Pflegeeinrichtungen in Deutschland. Darüber hinaus lassen sich auf dem Portal die Pflegenoten und damit die Qualität der Leistungen recherchieren. Da noch nicht alle Einrichtungen von den Medizinischen Diensten der Krankenversicherung (MDK) geprüft worden sind, enthält der vdek-Pflegelotse bislang Pflegenoten von rund 8.500 Einrichtungen. Bis Ende des Jahres sollen in Baden-Württemberg für alle stationären Einrichtungen entsprechende Pflegenoten vorliegen.
Auch Prof. Dr. Hans-Konrad Selbmann, Leiter der AG Qualitätssicherung des Gesundheitsforums Baden-Württemberg, befürwortet mehr Transparenz der Pflegeheime, um die gute Betreuungsqualität in deutschen Pflegeheimen dauerhaft sicherzustellen. „Ein externer unabhängiger Blick hilft ebenso, Verbesserungspotenziale zu identifizieren wie ein Blick der weniger gut abschneidenden Pflegeheime auf die besten“. Laut Prof. Hans-Konrad Selbmann bedarf es einer Überarbeitung der Gewichtung einzelner Prüfkriterien, um tragbare Aussagen zur Qualität eines Pflegeheims treffen zu können und gleichzeitig einer Hervorhebung der Bedeutung wichtiger Einzelkriterien. „Die Lesehilfe für die Transparenzberichte von Pflegeheimen leistet einen sinnvollen Beitrag, um sich im Geflecht der vielen Fragen zurecht zu finden. Bei der Suche nach dem für mich oder meinen Angehörigen am besten geeigneten Pflegeheim sind jedoch orientierende Besuche bei den ins Auge gefassten Pflegeheimen und die Gespräche vor Ort ein Muss“, ist Prof. Selbmann überzeugt.
Dr. Waltraud Hannes, zuständig für den Fachbereich Pflege beim MDK Baden-Württemberg betont ebenso die Transparenz für den Verbraucherschutz. „Der Verbraucher sollte seinen Blick auch gezielt auf die Fragen richten können, die den Umgang des Pflegeheimes mit pflegerischen Risiken (z.B. der Ernährung und Flüssigkeitsversorgung) bewerten. Die Lesehilfe für die Transparenzberichte von Pflegeheimen bietet dem Verbraucher hierfür eine Hilfestellung."
Mit den Pflegenoten sei eine gute Basis gelegt worden. „Nun müsse es darum gehen, das Bewertungssystem mit seinen Schulnoten von eins bis fünf konsequent weiterzuentwickeln und zu verbessern“, so Frank Winkler. Beispielsweise müsse es zu einer deutlicheren Gewichtung einzelner sehr bedeutsamer Qualitätskriterien, wie zum Beispiel der Wundversorgung, kommen. „Die Festlegung von Risikokriterien sind eine zentrale Forderung des vdek und der Ersatzkassen. Diese Kriterien müssen sich dann auch in der Gesamtnote niederschlagen“.
In Baden-Württemberg beträgt der Notendurchschnitt bei stationären Pflegeeinrichtungen derzeit 1,2 (Stand 16.08.10), bei ambulanten Diensten derzeit ebenso 1,2 (Stand 16.08.10). Der bundesweite Notendurchschnitt von derzeit 1,9 bei stationären und 2,1 bei ambulanten Pflegeeinrichtungen stimmt grundsätzlich optimistisch. „In den Einrichtungen wird offenbar in der Regel gute Pflege geleistet. Allerdings darf dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch in Einzelbereichen noch deutliche Defizite geben kann.“ Frank Winkler rät den Pflegebedürftigen deshalb dringend, auch die Einzelnoten zu betrachten. „Pflegenoten und vdek-Pflegelotse sind nur ein Baustein bei der Suche nach einer geeigneten Einrichtung. Unsere Lesehilfe bietet ein weiteres Angebot für den potentiellen Interessenten eines Pflegeheims. Sie ersetzen nicht den Besuch der Einrichtung und die Beratung durch die Pflegekassen“.
Diese Pressemitteilung wurde veröffentlicht von:
Gesundheitsforum Baden-Württemberg
MDK Baden-Württemberg
Verband der Ersatzkassen Baden-Württemberg
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