Die Berliner Krankenkassen fördern im Jahr 2010 gemeinschaftlich mit knapp 691.000 Euro die Selbsthilfe im Gesundheitsbereich. Damit steigerten sie ihre Zuwendungen um mehr als drei Prozent im Vergleich zu 2009.
Schon seit vielen Jahren unterstützen die gesetzlichen Krankenkassen die Anstrengungen der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe in Berlin. Sowohl mit immateriellen und infrastrukturellen als auch mit finanziellen Hilfen werden förderfähige Selbsthilfegruppen unterstützt. Die gesundheitsbezogene Selbsthilfe chronisch Kranker und Menschen mit Behinderung leistet heute einen eigenständigen Beitrag zur Gesundheitsförderung, indem sie Menschen informiert und den Betroffenen eine Hilfe zur gegenseitigen Bewältigung ihrer gemeinsamen Probleme ermöglicht. Die gesundheitsbezogene Selbsthilfe als bürgerschaftliche Mitwirkung an der gesundheitlichen Versorgung wird in Berlin in über 1.000 Selbsthilfeinitiativen durch die solidarische Finanzierung flankiert.
Selbsthilfegruppen, -organisationen und -kontaktstellen sind damit ein wichtiger Bestandteil des Gesundheitssystems.
Damit Zusammenschlüsse gefördert werden können, müssen sie eine neutrale Ausrichtung haben, d.h. keine politische oder rein religiöse Orientierung. Mit der Gruppenarbeit dürfen keine kommerziellen Interessen verfolgt werden.
Die gesetzlichen Krankenkassen fördern auch keine Gruppen mit rein sozialen Themen oder kulturellen Schwerpunkten. Voraussetzung ist eine kontinuierliche und verlässliche Gruppenarbeit. Förderfähig sind also Selbsthilfegruppen für Betroffene und deren Angehörige sowie Selbsthilfeorganisationen unter anderem dann, wenn sie bestimmten Krankheitsbildern wie z.B. Tumor-, Herzkreislauf-, Haut-, oder Suchterkrankungen zuzuordnen sind. Selbsthilfekontaktstellen arbeiten bereichs-, themen- und indikationsübergreifend und stellen somit eine zentrale Anlaufstelle für Betroffene und Interessierte dar.
Mit der kassenartenübergreifenden Gemeinschaftsförderung wurden 2010 durch die Krankenkassen in Berlin 368 Selbsthilfegruppen, 42 Landesorganisationen und 18 Selbsthilfekontaktstellen gefördert. Alle Antragsteller, welche die Kriterien des „Leitfadens zur Selbsthilfeförderung" erfüllen, haben Fördermittel erhalten. Der „Leitfaden zur Selbsthilfeförderung" ist auf den Seiten des GKV-Spitzenverbandes abrufbar.
Selbsthilfeunterstützung ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Neben der Kassenförderung sind Gruppen, Organisationen und Kontaktstellen auf weitere Hilfen angewiesen. Kassen und Selbsthilfe setzen sich daher dafür ein, dass die Förderung der öffentlichen Hand ausgeweitet wird und auch die Private Krankenversicherung ihren Beitrag dazu leisten. Das Engagement in Selbsthilfearbeit nutzt der gesamten Gesellschaft.
Die aktualisierten Antragsformulare für die Gemeinschaftsförderung stehen ab Oktober 2010 zur Verfügung und sind unter www.sekis-berlin.de abrufbar. Anträge können bis zum 31. Januar 2011 gestellt werden.
Diese Pressemitteilung wurde veröffentlicht von:
der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen und
Krankenkassenverbände sowie der Selbsthilfeverbände in Berlin:
AOK Berlin-Brandenburg – Die Gesundheitskasse
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek), Landesvertretungen Berlin und Brandenburg
BKK Landesverband Mitte, Landesvertretung Berlin-Brandenburg
BIG direkt gesund
Knappschaft – Regionaldirektion Berlin
Ansprechpartner:
AOK Berlin-Brandenburg – Die Gesundheitskasse, Gabriele Rähse, (0331) 27 72 22 22 02, gabriele.raehse@bb.aok.de
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek), Landesvertretungen Berlin und Brandenburg, Dorothee Binder-Pinkepank, (0331) 2 89 92-18, dorothee.binder-pinkepank@vdek.com
BKK Landesverband Mitte, Gerald Müller, (030) 38 39 07 – 34 gerald.mueller@bkkmitte.de
BIG direkt gesund, Sabine Pezely, (0231) 55 57 10 10 sabine.pezely@big-direkt.de
Knappschaft – Regionaldirektion Berlin, Rolf Keßler, (030) 61 37 60 551, rolf.kessler@kbs.de
Selko, Dachverband der Berliner Selbsthilfekontaktstellen e.V., Karin Stötzner, (030) 89 02 85 37, stoetzner@sekis-berlin.de
Landesstelle Berlin für Suchtfragen e.V.
Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin e.V.
Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin