Palliativversorgung: Berlin erstes Bundesland mit flächendeckender SAPV-Versorgung

Berlin hat als erstes Bundesland die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) flächendeckend eingeführt. Die Berliner Krankenkassen, der „Home Care Berlin e.V.“ und die Kassenärztliche Vereinigung Berlin (KV) haben dazu einen entsprechenden Vertrag geschlossen. Aufbauend auf den in Berlin bereits bestehenden guten Palliativ-Versorgungsstrukturen ist es den Vertragspartnern gelungen, die ambulante Versorgung zum Wohle der betroffenen Patienten spürbar zu verbessern.

SAPV sichert die Versorgung von Menschen im häuslichen Umfeld, die an nicht heilbaren, zum Tode führenden Erkrankungen im Endstadium leiden. Speziell ausgebildete Ärzte leiten und koordinieren die Versorgung der Patienten, um ihnen eine schmerzlindernde und menschenwürdige letzte Lebensphase zu Hause zu ermöglichen. Sie kümmern sich um die Versorgung und beziehen die Beteiligten wie spezialisierte Pflegedienste, Angehörige, andere Ärzte, Hospize oder Seelsorge mit ein. Auf der Grundlage bundesweiter Schätzungen zur Palliativversorgung werden in Berlin pro Jahr für etwa 3000 todkranke Patienten etwa 40 Palliativärzte benötigt.

Die Home-Care-Ärzte, die derzeit eine Genehmigung zur Versorgung schwerstkranker Menschen haben, behalten ihre Sondergenehmigung und betreuen diese weiterhin. Neben den bisherigen Home-Care-Ärzten können nun weitere Palliativärzte ihre Teilnahme am SAPV-Vertrag gegenüber der KV Berlin erklären, sofern sie die Qualifikationen erfüllen.
Dazu gehören unter anderem: ein Eintrag ins Arztregister, eine Weiterbildung in Palliativmedizin und der Nachweis von mindestens 75 selbstständig ambulant versorgten Palliativpatienten in den vergangenen drei Jahren. Der Arzt als Vertragspartner im SAPV-Vertrag hat aber noch weitere Aufgaben wie etwa eine 24-Stunden-Rufbereitschaft, die regelmäßige Teilnahme an palliativmedizinischen Fortbildungen und grundsätzlich alle sechs Monate die Teilnahme an multidisziplinären Qualitätszirkeln.

Seit 2007 haben schwerstkranke Menschen einen Anspruch auf SAPV. Dafür wurden die gesetzlichen Krankenkassen vom Gesetzgeber verpflichtet, entsprechende
Versorgungsstrukturen aufzubauen, die ambulante Versorgung schwerstkranker Menschen in der letzten Lebensphase in den Bundesländern weiter zu entwickeln. Anders als in
anderen Bundesländern haben die KV Berlin und die Berliner Krankenkassenverbände bereits langjährige Erfahrung bei der intensiven ärztlichen Versorgung krebskranker und
HIV-kranker Menschen durch das Modellprojekt Home Care. So förderten die Berliner Krankenkassen bereits seit 1992 die Home-Care-Versorgung sowohl inhaltlich als auch
finanziell. Home Care ist deshalb ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur SAPV.

Ansprechpartner:
KV Berlin, Bettina Friedenberg, Tel. 030/31 00 33 83
Home Care Berlin e.V., Dr. Claudia Schelenz, Tel. 030/28 04 19 60
AOK Berlin-Brandenburg, Gabriele Rähse, Tel. 0331/27 72 22 202
vdek LV Berlin, Dorothee Binder-Pinkepank, Tel. 0331/28 99 218
BKK LV Mitte, Landesvertretung Berlin-Brandenburg, Gerald Müller, Tel. 030/38 39 07 34
BIG direkt gesund, Sabine Pezely, Tel.: 0231/55 57 10 10

Diese Pressemitteilung wurde veröffentlicht von:

Home Care Berlin e.V.

Berliner Krankenkassen

Kassenärztliche Vereinigung Berlin


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