Die Nase trieft, der Hals kratzt und der Kopf schmerzt – die Erkältungssaison hat Brandenburg und seine Arztpraxen erreicht. Was viele Patienten nicht wissen: Bei Erkältungen und grippalen Infekten sind Antibiotika vollkommen wirkungslos, da diese Krankheiten von Viren verursacht werden. Im Gegenteil: Die unnötige Einnahme kann sogar zur Bildung von Resistenzen führen.
Hier setzt das Projekt „RESISTenzvermeidung durch adäquaten Antibiotikaeinsatz bei akuten Atemwegsinfektionen“ an. Es soll Ärzte und Patienten für das Thema Resistenzbildungen weiter sensibilisieren. Dieses Modellvorhaben des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek), der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und acht Kassenärztlicher Vereinigungen wird mit Mitteln aus dem Innovationsfonds gefördert. Teilnehmen können Versicherte der Krankenkassen TK, BARMER, DAK-Gesundheit, KKH, hkk und HEK.
In Brandenburg nehmen aktuell 120 Ärzte an dem Projekt teil, weitere interessierte Ärzte sind herzlich willkommen. „Zentrales Element dabei ist die Arzt-Patienten-Kommunikation“, erläutert Dipl.-Med. Andreas Schwark, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB). „Mit dem Patient wird ausführlich beraten, ob für ihn die Gabe eines Antibiotikums sinnvoll ist. Die letztliche medizinische Entscheidung fällt dann der Arzt.“
„Mit dem RESIST-Projekt wollen wir die Zahl unnötiger Antibiotikaverordnungen weiter eindämmen. Das speziell entwickelte Online-Schulungsprogramm für Ärzte hilft, das Konzept in den Praxisalltag zu integrieren“, so Michael Domrös, Leiter der vdek-Landesvertretung Berlin/Brandenburg. „Wir freuen uns, dass unsere Brandenburger Ersatzkassen-Versicherten in den folgenden zwei Projekt-Jahren von dem Programm profitieren können.“
Hintergrund: Für eine sichere Versorgung mit Antibiotika in der Zukunft
Antibiotika werden in Deutschland überwiegend verantwortungsvoll verordnet, auch im EU-Vergleich schneidet die Bundesrepublik bereits gut ab. Doch Erfahrungen zum Beispiel aus den Niederlanden und der Schweiz zeigen, dass noch erhebliche Verbesserungen möglich sind, ohne dass es zu Einbußen bei der Qualität und Sicherheit der Patientenversorgung kommt. RESIST möchte dazu beitragen, eine verlässliche und sichere Versorgung mit Antibiotika dauerhaft zu gewährleisten und zugleich vermeidbare Neben- und Wechselwirkungen zu verhindern. Konkret geht es um die Förderung des gezielten Einsatzes von Antibiotika bei Infektionen der Atemwege.
Pressekontakt
Christian Wehry, Pressesprecher KVBB, Tel.: 0331 / 23 09 196
Susanne Roßbach, Pressesprecherin vdek-Landesvertretung Berlin/Brandenburg,
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