Die Verhandlungen der Brandenburger Krankenkassenverbände mit der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) über neue Vergütungsstrukturen für die ambulante Versorgung von Diabetikern in Schwerpunktpraxen sind bisher ohne Einigung verlaufen. Seit Mitte der 1990er-Jahre setzen sich die Krankenkassenverbände im Land Brandenburg für die diabetologischen Schwerpunktpraxen ein, um eine besonders gute Versorgung der Diabetiker im Land zu fördern. Für den besonderen Betreuungsaufwand in den Schwerpunktpraxen wollen die Krankenkassen zusätzlich zu der normalen Vergütung auch weiterhin Mittel zur Verfügung stellen. Das Ziel ist es, auch in der Diabetiker-Versorgung eine aufwands- und leistungsgerechte Vergütung zu gestalten.
In den nunmehr seit über einem Jahr laufenden Verhandlungen mit der KVBB hatten sich die Vertragspartner bereits gemeinsam darauf geeinigt, dass der bestehende Diabetes-Strukturvertrag überarbeitet werden muss. Neben anderen Aspekten muss aus Sicht der Krankenkassenverbände vor allem die zusätzliche Finanzierung sowohl die Entwicklung der ärztlichen Gesamtvergütung in Brandenburg als auch die Honorarentwicklung der Schwerpunktpraxen berücksichtigen.
In den vergangenen zwei Jahren haben die Vertragsärzte in Brandenburg deutliche Honorarzuwächse im hohen zweistelligen Millionenbereich verzeichnet. Darüber hinaus haben die Kassen für die Diabetikerversorgung im Jahr 2009 zusätzlich rund 4,5 Millionen Euro an die 50 Schwerpunktpraxen gezahlt. Somit erhielt jede diabetologische Schwerpunktpraxis allein
aus der Zusatzvergütung jeweils durchschnittlich 90.000 Euro im Jahr. Zudem hat sich mit der Einführung der Chronikerprogramme für Diabetiker (Disease-Management-Programme - DMP) nicht nur die Betreuung der Patienten weiter verbessert, sondern auch die Vergütungssituation der am DMP beteiligten Diabetiker-Schwerpunktpraxen.
Trotz der in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegenen Leistungsausgaben in der Diabetiker-Versorgung haben sich die Krankenkassen in der jüngsten Verhandlungsrunde bereit erklärt, die bisherige Vertragsstruktur - verbunden mit einer sehr moderaten Preisabsenkung um fünf Prozentpunkte – übergangsweise beizubehalten. Die Krankenkassenverbände im Land Brandenburg fordern die KVBB daher auf, an den Verhandlungstisch im Sinne der Patientenversorgung zurückzukehren.
Diese Pressemitteilung wurde veröffentlicht von:
der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Brandenburg
AOK Berlin-Brandenburg - Die Gesundheitskasse
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) - Landesvertretung Brandenburg
BKK Landesverband Mitte
IKK Brandenburg und Berlin
Knappschaft, Regionaldirektion Cottbus
LKK Mittel- und Ostdeutschland
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