Vera Hlawa ist die 500.000ste Frau, die seit der Einführung des Mammographie-Screenings in Brandenburg 2008 daran teilgenommen hat. Nach ihrer Untersuchung im Mammobil in Ludwigsfelde erwartete sie die märkische Gesundheitsministerin Anita Tack mit einem Blumenstrauß. „Ich freue mich, dass die Brandenburgerinnen das Mammographie-Screening als zusätzliches Angebot zur Brustkrebsfrüherkennung so gut annehmen“, sagte Frau Tack. Sie appellierte an alle anspruchsberechtigten Frauen zwischen 50 und 69 Jahren Frau Hlawas Beispiel zu folgen und am Mammographie-Screening teilzunehmen.
Seit dem Start des Mammographie-Screenings in der Mark wurden von der Zentralen Stelle 856.291 Einladungen verschickt. Davon ging heute die 500.000ste Frau zur Untersuchung. Das entspricht einer Teilnahmequote von 58,3 Prozent. Damit liege Brandenburg zwar knapp über dem Bundesdurchschnitt von 56 Prozent, jedoch noch weit unter dem empfohlenen europäischen Zielwert von 70 Prozent. „Hier haben wir definitiv noch Nachholbedarf“, konstatierte Frau Tack.
„Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Frauen“, so die Ministerin. Allein in Brandenburg erkrankten daran 1.846 Frauen im Jahr 2011 neu. Mittels Mammographie-Screening könnten bereits kleinste Veränderungen im Brustgewebe erkannt werden. „Je früher der Krebs entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen“, betonte Frau Tack.
Vor der Untersuchung brauche keine Frau Angst zu haben, sagte die Programmverantwortliche Ärztin, Dr. Patricia Hirsch. Sie dauere nicht lange und sei weitgehend schmerzfrei. Manchen Frauen sei lediglich das Drücken der Brust etwas unangenehm. Je Brust würden zwei Aufnahmen gemacht. „Diese werden von zwei zeitlich und räumlich unabhängig voneinander arbeitenden Ärzten beurteilt.“ Stellten die nichts Auffälliges fest – und dies sei bei der überwiegenden Mehrheit der Fall – werde die Frau in zwei Jahren automatisch zur nächsten Screening-Runde eingeladen.
Zeige das Röntgenbild allerdings Unregelmäßigkeiten, werde ein weiterer Arzt zu Rate gezogen. „Die Frau wird meistens erneut eingeladen, um den Befund abzuklären“, erläuterte Dr. Hirsch. In ihrer Screening-Einheit gab es beispielsweise im vergangenen Jahr bei 1.571 Frauen von insgesamt 30.681 untersuchten einen solchen abklärungsbedürftigen Befund. Davon sei in 157 Fällen tatsächlich Brustkrebs diagnostiziert worden.
Im gesamten Land Brandenburg wurden in 2012 insgesamt 112.384 Frauen im Rahmen des Mammographie-Screenings untersucht. Bei 5.617 Teilnehmerinnen musste der Befund noch einmal abgeklärt werden. Davon wurde bei 609 Frauen Brustkrebs diagnostiziert.
Hintergrund
Das Mammographie-Screening-Programm startete in Brandenburg im Januar 2008. Es ist eine zusätzliche, freiwillige Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchung für Frauenzwischen 50 und 69 Jahren. In Brandenburg sind das derzeit rund 389.000. Sie haben alle zwei Jahre Anspruch auf diese Untersuchung. Die Teilnahme ist für sie kostenlos. Die Frauen brauchen dafür lediglich ihre Versichertenkarte mitzubringen. Die Kosten übernehmen alle gesetzlichen Krankenkassen. Acht stationäre Screening-Standorte und sechs so genannte Mammobile sorgen in Brandenburg für ein wohnortnahes Früherkennungs-Angebot.
Federführend für die Veröffentlichung:
Arbeitsgemeinschaft Mammographie-Screening Brandenburg

Pressesprecherin der Landesvertretung
Antje Harms
E-Mail: antje.harms@vdek.com
Telefon: + 49 (0) 30 - 25 37 74 - 16
Fax: + 49 (0) 30 - 25 37 74 - 19