Manipulationen im Gesundheitswesen

Ersatzkassen stellen für Berlin und Brandenburg Schadensersatz in Höhe von mehr als einer ¾ Million Euro fest

Durch Fehlverhalten im Gesundheitswesen entstehen den Ersatzkassen Jahr für Jahr finanzielle Schäden. Deshalb gehen die Ersatzkassen in Berlin und Brandenburg gegen Abrechnungsmanipulationen und Fehlverhalten zu Lasten der Versichertengemeinschaft im Gesundheitswesen vor – so auch im vergangenen Jahr.

„Die meisten Leistungserbringer rechnen ihre Leistungen korrekt ab. Darum ist es umso wichtiger“, so Dorothee Binder-Pinkepank, Pressesprecherin der vdek-Landesvertretung Berlin/Brandenburg, „gegen diejenigen vorzugehen, die sich zu Unrecht auf Kosten der Beitragszahler unkorrekt verhalten.“

Die gemeinsame „Arbeitsgruppe zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen der Ersatzkassen in Berlin und Brandenburg“, die sich mit der Überprüfung auffälliger Leistungserbringer befasst, konnte 2013 zu Unrecht abgerechnete Leistungen in erheblichem Ausmaß ermitteln und Schadensersatzforderungen in Höhe von ca. 765.000 Euro zu Gunsten der Versichertengemeinschaft feststellen.

Den größten Anteil an dieser Summe hatte ein Berliner Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ). Hier konnten in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin allein für die Ersatzkassen fast 600.000 Euro zurückgeführt werden.

„Bestätigt sich der Verdacht von Fehlverhalten im Gesundheitswesen mit der Folge unrechtmäßiger Abrechnungen, fordern wir die finanzielle Wiedergutmachung des Schadens ein, der der Versichertengemeinschaft und damit den Beitragszahlern entstanden ist. Sofern eine strafbare Handlung vorliegen könnte, erfolgt eine Meldung an die zuständige Staatsanwaltschaft“, so Binder-Pinkepank weiter. Aber nicht jeder Verdacht bestätigt sich und führt am Ende zu einer Strafanzeige.

Die Durchsetzung der berechtigten Forderungen gestaltet sich oft schwierig und langwierig, weil z. B. Leistungserbringer in die Insolvenz gehen oder in langjährigen Verfahren die Rückzahlungen verzögern oder versuchen, sie abzuwenden.

Mehr als 200 Verdachtsfälle wurden im Jahr 2013 für beide Bundesländer bearbeitet – 135 für Berlin und 69 für Brandenburg. In Berlin bestätigten sich 94 Fälle, 35 konnten als unbestätigt erledigt werden und 6 sind derzeit noch in der Prüfung. Für Brandenburg wurden 53 Verdachtsfälle bestätigt, 11 erwiesen sich bei der Prüfung als unbestätigt und bei 5 Fällen ist die Prüfung noch nicht abgeschlossen.

Abrechnungsmanipulation ist kein Kavaliersdelikt, sondern schadet der Gemeinschaft der gesetzlich Krankenversicherten, da die zu Unrecht erfolgten Zahlungen an anderer Stelle fehlen. Zur Meldung von Abrechnungsmanipulationen wurde bei den Ersatzkassen die zentrale Mailadresse manipulationsabwehr@vdek.com eingerichtet, die alle Meldungen selbstverständlich vertraulich entgegen nimmt.

Antje Harms, Referentin Grundsatzfragen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Landesvertretung Berlin/Brandenburg

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