Ein selbstbestimmtes, würdevolles Leben bis zuletzt, nach Möglichkeit im Kreis der Familie – das wünschen sich die meisten unheilbar kranken Menschen. Die Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) macht sich dies im Land Brandenburg bereits seit vielen Jahren zur Aufgabe. Die gesetzlichen Krankenkassen unterstützen diese Arbeit künftig mit weiter verbesserten Vergütungs- und Rahmenbedingungen für die engagierten Palliative-Care-Teams.
Neun Palliative-Care-Teams (PCT) sorgen in Brandenburg für die Versorgung der gesetzlich Versicherten. Zu den multiprofessionellen SAPV-Teams gehören speziell ausgebildete Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten, die rund um die Uhr erreichbar sind und mit Haus- und Fachärzten eng zusammenarbeiten. Die PCT begleiten die Schwerstkranken sowie unterstützen und beraten deren Angehörige.
Nach konstruktiven Vertragsverhandlungen zwischen den PCT und den gesetzlichen Krankenkassen wird ab Juni 2015 der qualitativ hochwertigen Versorgung sterbenskranker Menschen in der Häuslichkeit und im Pflegeheim oder Hospiz noch stärker Rechnung getragen. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe der PCT und Krankenkassen hatte in den vergangenen zwei Jahren die Versorgungsstrukturen überprüft und Handlungsfelder identifiziert.
So werden zukünftig die längeren Fahrwege im ländlichen Raum Brandenburgs besser vergütet, um eine Versorgung in entfernteren Regionen zu erleichtern. Auch wird der hohe Koordinationsaufwand der PCT durch eine höhere Vergütung besser berücksichtigt. Für Situationen, bei denen der schwerstkranke Mensch einer so aufwändigen Versorgung bedarf, die Hausarzt und Pflegedienst nicht mehr leisten können und diese ausschließlich vom PCT erfolgt, stellen die Krankenkassen erneut mehr finanzielle Mittel zur Verfügung.
Neu ist außerdem die Finanzierung von Supervisionen. Die Krankenkassen fördern auch damit ein Anliegen der PCT. „Es ist wichtig, dass die Mitarbeiter der Teams ihre Erlebnisse und Belastungen aufarbeiten können. Engagierte Palliativmediziner und Palliative-Care-Pflegefachkräfte leisten oft Hilfe über ihre eigenen Grenzen hinaus“, sagt Harald Möhlmann, Geschäftsführer Versorgungsmanagement der AOK Nordost, für die Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen. „Beim Umgang mit Sterben und Tod braucht es viel Mitgefühl und Zuwendung, das kann nie nur professionell sein, sondern geht immer unter die Haut.“ Diese unbezahlbare Arbeit solle mit dem überarbeiteten Vertrag eine noch stärkere Anerkennung erfahren.
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