Forderungen der Ersatzkassen zur ambulanten Versorgung
Ambulante Versorgung
Brandenburgs Versorgungslandschaft ist vielfältig. Unterschiede zwischen Stadt und Land zeigen sich etwa bei der ambulanten Versorgung: gut versorgte urbane Räume treffen hier auf ländliche Regionen. Zu den großen Herausforderungen der vertragsärztlichen Versorgung gehört damit neben der Sicherstellung der Akutversorgung der Bevölkerung langfristig, ausreichende Behandlungskapazitäten gleichmäßig und flächendeckend vorzuhalten.
Angesichts demografischer Veränderungen und zunehmend begrenzter Ressourcen, ist eine klare Strukturierung und Fortentwicklung der vertragsärztlichen Betreuung in all ihren Facetten, wie auch dem Ausbau der digitalen Intrastruktur erforderlich. Hierbei müssen bei der Behandlung Qualität und Effizienz berücksichtigt werden.
Gerade in ländlichen Gebieten ist für die Aufrechterhaltung der haus- und fachärztlichen Versorgung der Einsatz von zielgenauen und innovativen Konzepten notwendig.
Die Ersatzkassen in Brandenburg fordern:
- Digitale Infrastruktur ausbauen
Um telemedizinische Konzepte umzusetzen, braucht es einen Ausbau der digitalen Infrastruktur und damit einen umfassenden Breitbandausbau in allen Regionen Brandenburgs. Nur so können die Potenziale der voranschreitenden Digitalisierung im Gesundheitswesen im Sinne der Versicherten auch genutzt werden.
- ÖGD weiterentwickeln
Der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) muss so ausgestattet sein, dass er seine Aufgaben vollumfänglich – im Sinne einer bedarfsgerechten Versorgung – erfüllen kann. Dazu zählen insbesondere die im Pakt für den ÖGD beschriebenen Handlungsmöglichkeiten. Der Ausbau von Impfangeboten, beispielsweise durch mobile Impfteams oder Impfbusse, sollte besonders in ländlichen Regionen forciert werden.
- Ärztliche Niederlassung attraktiver machen – Fachkräfte gewinnen
Die Maßnahmen der Landesregierung Brandenburg und einzelner Kommunen zur Steigerung der Attraktivität des Arztberufes in ländlichen Regionen sind begrüßenswert. Diese Strategie muss konsequent weitergeführt werden. Neben dem Verdienst begünstigen vor allem Rahmenbedingungen wie flexible Arbeitszeitmodelle, Infrastrukturmaßnahmen, wie Schul-, Kita- und Freizeitangebote die Entscheidung des ärztlichen Nachwuchses, sich in ländlichen Regionen nieder zu lassen.
- Ärztliche Delegation ermöglichen
Die Entwicklung, ärztliche Aufgaben stärker auf qualifizierte medizinische Fachkräfte zu verlagern, ist folgerichtig und positiv. Die Delegation ärztlicher Leistungen muss weiter intensiviert werden, insbesondere in ländlichen Regionen. Dies wird nach Ansicht der Ersatzkassen auch die Attraktivität der Gesundheitsberufe erhöhen.
- Notfallversorgung und Rettungsdienst reformieren
Die Notfallversorgung im Land Brandenburg muss reformiert werden. Eine ausgewogene Verteilung zwischen den Rettungsstellen der Krankenhäuser, den Notfallambulanzen und den niedergelassenen Ärzten muss ein wesentliches Ziel aller Reformbemühungen sein. Nur so kann die Versorgung der Versicherten in akuten Notsituationen auch in Zukunft gewährleistet werden.
Das Rettungsdienstgesetz im Land Brandenburg muss im Rahmen der geplanten Reformen so angepasst werden, dass den Kostenträgern ein verbrieftes Mitbestimmungs- und Verhandlungsrecht bei der Kalkulation der Rettungsdienstgebühren eingeräumt wird.