Ein Plädoyer für die Selbstverwaltung
Kommentar der Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen, Claudia Ackermann, im ersatzkasse report. Hessen
Das Jahr 2011 gilt in Deutschland als „Marathon-Wahljahr“, da im Jahresverlauf insgesamt sieben Landtagswahlen und zusätzlich weitere Kommunalwahlen stattfinden. Dabei werden selten auch die Sozialwahlen erwähnt, obwohl es sich um die drittgrößte Wahl insgesamt nach der Bundestagswahl und der Wahl zum Europäischen Parlament handelt. Sie haben also eine größere Reichweite als jede Landtags- oder Kommunalwahl und sind fester Bestandteil des demokratischen Miteinanders in Deutschland. Im Rahmen der Sozialwahlen werden, wie bereits dargestellt, die Mitglieder in den Selbstverwaltungsorganen neu bestimmt.
Die Bedeutung der sog. Selbstverwaltung, deren Mitglieder in den Sozialwahlen bestimmt werden, wird dabei oft unterschätzt. Selbstverwaltung bedeutet Unabhängigkeit und Eigenständigkeit gegenüber dem Staat in den übertragenen Aufgabenbereichen. Hierbei werden die Interessen der Beitragszahler, also der Versicherten und beteiligten Arbeitgeber, durch die aktive Beteiligung der „Selbstverwalter“ bei grundsätzlichen Entscheidungen, wie z. B. dem Angebot besonderer Satzungsleistungen der Krankenkassen (Wahltarife, Bonusprogramme) und Weichenstellungen in der inneren Organisation vertreten und berücksichtigt. Bei allen Entscheidungen sind die „Selbstverwalter“ dem Wohle der Versicherten und beteiligten Arbeitgeber verpflichtet. Sie arbeiten zudem ehrenamtlich und helfen damit, Verwaltungskosten zu sparen.
Deshalb verdient die Arbeit der Selbstverwaltung unsere Unterstützung und ihre Zusammensetzung unsere Stimme. Beteiligen Sie sich zahlreich an den Sozialwahlen 2011! Immerhin geht es um unsere Gesundheitsversorgung, unsere Rente und damit um die positive Gestaltung unserer Zukunft!