Eine Frage des Gewissens
Kommentar der Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen, Claudia Ackermann, im ersatzkasse report. Hessen
Das lebenswichtige Thema der Organspende wird zurzeit flächendeckend diskutiert. Dies hängt sowohl mit den gerade in Kraft getretenen Neuregelungen über die sog. „Entscheidungslösung“ und die erweiterten Aufklärungspflichten der Krankenkassen als auch dem viel zitierten „Organspendenskandal“ zusammen.
In diesem Zusammenhang ist es verantwortungslos, die ohnehin zu geringe Spendebereitschaft durch polemische Berichterstattung weiter zu erschüttern. Die Ersatzkassen engagieren sich seit vielen Jahren für die Organspende und werden sie durch eine noch intensivere Aufklärung ihrer Versicherten weiter unterstützen.
Für jeden Einzelnen ist die Thematik jedoch vor allem eine sehr persönliche. Sie konfrontiert uns mit dem Gedanken an den eigenen Tod, und das erfordert Mut. Vielleicht gibt es auch Erfahrungen im privaten Umfeld, in denen ein kranker Mensch durch eine Organspende gerettet wird oder eine nicht rechtzeitig verfügbare Organspende den Tod nicht mehr verhindern konnte. Information, Aufklärung und Unterstützung sind für die eigene Entscheidungsfindung wichtig und hilfreich, ebenso offene Gespräche im Familien- und Freundeskreis.
Am Ende müssen wir ganz persönlich über unsere Bereitschaft entscheiden, im Todesfall ein Organ zu spenden. Es bleibt „eine Frage des Gewissens“.