"Planlose" Krankenhausplanung?

Kommentar der Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen, Claudia Ackermann, im ersatzkasse report. Hessen

Seit Jahrzehnten prosperiert der Krankenhausmarkt trotz aller Abgesänge auf seinen Untergang. Alleine in Hessen stiegen die Preise, vereinbart als sog. Landesbasisfallwerte, seit 2005 um fast 10%, die Leistungsmenge sogar um ca. 18%. Gestiegene Morbidität allein erklärt diese Steigerungen nicht, zumal die Deutschen zwar älter, aber dabei nicht immer kränker werden. Dennoch steigen die Bettenzahlen nach einem Rückgang in den 1990iger Jahren seit 2006 wieder kontinuierlich an.

Nachvollziehbare Begründungen etwa im Versorgungsbedarf sind rar. Vielmehr entsteht der Eindruck, dass u.a. die fehlende Koordination zwischen konkurrierenden Gesetzgebern auf Landes- und Bundesebene eine stringente Steuerung zusehends verhindert. Wer will es da Krankenhausträgern verdenken, dass sie das System zur Gewinnmaximierung nutzen.

Hier wäre ein beherztes Einschreiten der politisch Verantwortlichen auf Basis unabhängiger Bedarfsermittlung erforderlich, damit die Mittel der Versichertengemeinschaft auch dort ankommen, wo sie in der Versorgung tatsächlich gebraucht werden. Die Leistungserbringerseite sollte ihr Handeln mehr am objektiven Versorgungsbedarf orientieren. Ob das realistisch ist? Mehr politische Steuerung auch auf Landesebene wäre nötig. Die Krankenkassenseite würde sich einer konstruktiven Zusammenarbeit nicht verschließen.