Genauer hinsehen!

Kommentar der Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen aus dem ersatzkasse report. April 2017

Nach wie vor ist der "Landarztmangel" bei ärztlichen Standesvertretern, Politikern und in der Presse in aller Munde, aber die Zahlen für Hessen bestätigen dies nicht. Niedergelassene Ärzte, vor allem auch Hausärzte, gibt es in ausreichender Zahl.

Deren regionale Verteilung im Einzelfall und die Tatsache, dass Ärzte wie Patienten im Durchschnitt älter werden, sind die Punkte, für die die Selbstverwaltung vor allem in Zukunft Lösungen finden muss.

Hierbei ist es nötig, abseits der reinen Berechnung von Verhältniszahlen genauer hinzuschauen und z.B. Pendlerbewegungen in die Ballungszentren berücksichtigen, um so den tatsächlichen regionalen Bedarf zutreffend erfassen und abdecken zu können.

Daneben müssen sich auch die Kommunen weiter anstrengen, um die Niederlassung gerade in ländlichen Regionen für Ärzte attraktiver zu machen.

Und es sollte noch an einem anderen Punkt angesetzt werden. Gerade in der Ausbildung junger Ärzte muss sich ebenfalls Einiges ändern, um diese mehr als bisher für den Job des Hausarztes zu gewinnen. Die Selbstverwaltung in Hessen wird ihre Fördermaßnahmen weiter intensivieren.

Alle Akteure müssen ihre Maßnahmen koordinieren, damit eine bedarfsgerechte ärztliche Versorgung jetzt und in der Zukunft auch bei sich ändernden Voraussetzungen sichergestellt ist.