Situation im Griff?

Kommentar der Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen aus dem ersatzkasse report. April 2020

 

Das Krisenmanagement im deutschen Gesundheitswesen funktioniert aktuell recht gut. Von wenigen Ausnahmen abgesehen finden die traditionell oft zerstrittenen Interessenvertreter schnell und unbürokratisch praktikable (Übergangs-)Lösungen. Auch
politische Prozesse laufen mit einer Schnelligkeit ab, die noch vor wenigen Wochen unvorstellbar war. Oftmals unterstützt auch die Digitalisierung bei Kommunikation und Organisation. Es bleibt zu hoffen, dass wir hier Fortschritte machen, die die Krise
überdauern werden. Die größte Leistung vollbringen jedoch all jene, die in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Arztpraxen, Testzentren, der Impfstoff- und Medikamentenforschung, im Rettungsdienst usw. unsere Versorgung sicherstellen. Vielen Dank für Ihren unermüdlichen Einsatz!


Trotzdem funktioniert nicht alles reibungslos, z. B. bei den Engpässen in der Versorgung mit Schutzausrüstung. Gerade hier zeigt sich besonders deutlich, dass wir auf Pandemien nicht ausreichend vorbereitet sind und unsere Planungen in Zukunft
gründlich überarbeiten müssen. Dabei sollten wir aus den guten Erfahrungen anderer Länder lernen.

Auch die Beitragseinnahmen sind endlich, und der Gesundheitsfonds droht angesichts vieler Schutzschirme und Fördertatbestände, die gerade nötig und sinnvoll sind, schnell leer zu laufen. Am Ende muss Politik auch hierauf Antworten finden, bevor die Zusatzbeiträge explodieren.