KV Hessen kündigt hessische Impfvereinbarung

Bereits Ende März 2009 hat die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) die Impfvereinbarung mit den hessischen Krankenkassen zum 31. Dezember 2009 gekündigt. Verbleibt es bei der Kündigung der Impfvereinbarung und der seitens der KVH angewandten Verzögerungsstrategie in Bezug auf die Aufnahme von Verhandlungen, müssten die hessischen Versicherten ab dem nächsten Jahr die Kosten für alle Impfungen und den jeweiligen Impfstoff aus der eigenen Tasche vorlegen.Frühestens für September oder Oktober 2009 sind den Verbänden der Krankenkassen in Hessen Verhandlungstermine in Aussicht gestellt worden.

Aus Sicht der beteiligten Verbände der Krankenkassen in Hessen "spielt" die KVH mit ihrer Verzögerungsstrategie ein leicht zu durchschauendes "Spiel" – und dies mit weit reichenden Auswirkungen auf die Versicherten.

Angesichts der bevorstehenden "Impfmonate", die sicher auch zu Beginn des Jahres 2010 noch andauern werden, warnen die beteiligten Verbände der Krankenkassen in Hessen: "Wenn die Versicherten die Kosten für die Impfung und für den Impfstoff zukünftig vorlegen müssten, könnte der Betrag so hoch sein, dass Versicherte von einer Impfung Abstand nehmen. Das darf auf keinen Fall passieren. Wir bemühen uns seit Jahren auf vielen Ebenen um hohe Durchimpfungsraten bei unseren Versicherten. Das Vorgehen der KVH bedroht jetzt die Erfolge dieses Vorgehens."

Die beteiligten Verbände der Krankenkassen fordern die KVH daher auf, die Kündigung der Impfvereinbarung unverzüglich zurück zu nehmen, zumindest aber einen unverzüglichen Termin für die Aufnahme von Gesprächen mit den Verbänden der Krankenkassen in Hessen - noch im August 2009 - zu benennen.

"Wir können die Verzögerungsstrategie der KVH nicht nachvollziehen “, so Claudia Ackermann, stellvertretende Leiterin der Landesvertretung Hessen des Verbandes der Ersatzkassen (vdek). Aus Sicht der beteiligten Verbände der Krankenkassen versucht  die KVH, ihre quasi vorhandene Monopolstellung auszunutzen und – letztlich auf dem Rücken der Versicherten – eine ungebremste Honorarpolitik durchzusetzen. Gespräche zur Impfvereinbarung gestalteten sich in der Vergangenheit immer sehr verhandlungsintensiv. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass dies 2009 anders sein wird. "Wenn die KVH für ihre hausinterne Abstimmung bereits sechs Monate Abstimmungsbedarf hat, wie sollen dann Verhandlungen mit allen Beteiligten binnen 12 Wochen erfolgreich abgeschlossen werden können," fragen die beteiligten Verbände der Krankenkassen in Hessen.

Gerade in der aktuellen, weltweit angespannten Situation in Bezug auf ein Infektionsrisiko ist ein umfangreicher Impfschutz der Versicherten unverzichtbar. Vor diesem Hintergrund ist das Verhalten der KVH um so befremdlicher.

Offensichtlich haben im Hause der KVH monetäre Interessen einen höheren Stellenwert als der für die Versicherten kostenfreie Impfschutz über die Versichertenkarte (Sachleistung).

Erläuterung zur Vergütung für Impfleistungen in Hessen:

Interne Recherchen haben ergeben, dass die Gesetzlichen Krankenkassen in Hessen für die Impfleistungen der hessischen Vertragsärzte Vergütungen zahlen, die bis zu 30 Prozent höher sind als in anderen Bundesländern, d.h. die Vergütungen befinden sich überwiegend im oberen Preisdrittel.

Diese Pressemitteilung wurde veröffentlicht von:

den Krankenkassen und ihren Verbänden (1) in Hessen

 


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