vdek-Thementag 2012 in der Fachhochschule Frankfurt

Pflegende Angehörige sind auch in der Zukunft der wichtigste Garant für die häusliche Versorgung Pflegebedürftiger

Frankfurt, 11.10.2012 – Die vdek-Landesvertretung Hessen hatte gemeinsam mit der Fachhochschule Frankfurt am 4.10.2012 zum ersten vdek-Thementag eingeladen. Fachreferenten aus Bund und Land erläuterten ihre Forschungsergebnisse, Ideen und Konzepte zu „Möglichkeiten und Grenzen der häuslichen Versorgung“ von Pflegebedürftigen. In der anschließend geführten Diskussion unter Leitung von Philipp Engel, Hessischer Rundfunk wurden die Kernthemen lebendig diskutiert und Fragen des interessierten Fachpublikums beantwortet.

Für das Hessische Sozialministerium begrüßte der zuständige Abteilungsleiter Gesundheit, Jörg Osmers, u.a. die nicht alltägliche Kooperation zwischen vdek und Fachhochschule Frankfurt zu einem derartig wichtigen Thema.

Ulrich Schneekloth von TNS Infratest erläuterte in seinem Vortrag, dass nach wie vor ca. 70 % aller Pflegebedürftigen zu Hause von pflegenden Angehörigen gepflegt würden. Bei seinen Studien habe er sich auch mit der positiven Wirkung von Pflegeberatung beschäftigt und sehe mit Skepsis, dass nur ca. 16 % der betroffenen Haushalte regelmäßig eine Pflegeberatung in Anspruch nehmen.

„Der Wunsch der überwiegend älter werdenden Menschen ist es, bei einer Pflegebedürftigkeit in ihrer vertrauten Umgebung ihre Pflege zu erhalten“, stellte Dr. Eberhard Jüttner, stv. Vorstandsvorsitzender des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA) in seinem Vortrag fest.

Oliver Blatt, zuständiger Abteilungsleiter in der vdek-Zentrale setzte sich mitunter auch kritisch mit ambulanten Wohnformen, deren stärkere Förderung mit dem Pflegeneuausrichtungsgesetz (PNG) beschlossen wurde, auseinander. Neben der Frage der Finanzierung müssten bundesweit einheitliche und anerkannte Qualitätsstandards geschaffen und im Sinne der guten Versorgung Pflegebedürftiger auch überprüft werden.

Für den Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) wies deren Geschäftsführer, Bernd Tews, kritisch darauf hin, dass die Vorgaben zur Qualitätssicherung für professionelle Pflegedienste weitaus umfangreicher seien, als in der häuslichen Versorgung. Dieses Ungleichgewicht gelte es abzubauen.

Barbara Gregor, Leiterin des Projektes „SOwieDAheim“, stellte sehr anschaulich ihr Projekt aus dem Main-Kinzig-Kreis vor. Hierin werden Pflegebedürftige von Ehrenamtlichen in deren Wohnungen versorgt und betreut. Das Projekt erhielt u.a. im Jahr 2011 den vdek-Zukunftspreis.

Als ein wesentliches Fazit der Veranstaltung wurde festgestellt, dass die Versorgung der in den kommenden Jahrzehnten weiter steigenden Anzahl von Pflegebedürftigen auch künftig überwiegend im häuslichen Bereich stattfinden wird. Auch werden sich sukzessive mehr männliche Angehörige und Personen aus dem weiteren Umkreis der Familie an der häuslichen Pflege beteiligen.

Die Verantwortlichen der Veranstalter, Claudia Ackermann von der vdek-Landesvertretung Hessen und Prof. Dr. Michaela Röber von der Fachhochschule Frankfurt zogen ein positives Fazit der gelungenen Veranstaltung.

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