Mehr Geld für die Betreuung von Schwerstkranken

Ersatzkassen schließen Vereinbarung zur besseren Vergütung von spezialisierter ambulanter Palliativversorgung (SAPV) in Hessen

Für die besondere Betreuung sterbenskranker Menschen in ihrer häuslichen Umgebung stehen in diesem Jahr rund eine Million Euro mehr zur Verfügung als im Vorjahr. Die Ersatzkassen in Hessen haben mit dem Fachverband für spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) im Land eine Erhöhung der Vergütung ab 1.9.2014 um 2,81 Prozent vereinbart.

„Die Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen in ihrem häuslichen Umfeld ist eine komplexe und verantwortungsvolle Aufgabe. Wir sind stolz darauf, dass wir den Patienten und ihren Angehörigen in Hessen flächendeckend eine besonders intensive medizinische Betreuung anbieten können“, erklärte Claudia Ackermann, Leiterin der hessischen Landesvertretung der Verbandes der Ersatzkassen (vdek).

SAPV-Teams betreuen schwerstkranke Menschen und deren soziales Umfeld in der letzten Lebensphase, im Rahmen einer reinen Palliativversorgung. Sie kommen vorübergehend oder dauerhaft zum Einsatz, wenn die Intensität oder Komplexität der aus dem Krankheitsverlauf resultierenden Probleme dies erfordert. SAPV-Teams, bestehend aus speziell qualifizierten Pflegefachkräften sowie Ärztinnen und Ärzten, ermöglichen schwerstkranken Menschen ein Leben in der gewohnten Umgebung bis zuletzt, möglichst schmerzfrei und mit größtmöglicher Lebensqualität. Dazu gehört eine intensive Betreuung, Schmerztherapie und durchgängige Ansprechbarkeit für die Patienten und ihre Angehörige.

„Im vergangen Jahr konnten drei Viertel der SAPV-Patienten im heimischen Umfeld versterben, wie sie es sich gewünscht hatten. Bei 14 Prozent der schwerkranken Patienten wurde der Zustand durch die spezialisierte Versorgung stabilisiert“, erläuterte Michaela Hach, Geschäftsführerin des Fachverbandes SAPV Hessen.  

Hessenweit versorgten 22 SAPV-Teams im vergangenen Jahr fast 10.000 Patienten sowie rund 24.000 Angehörige im Durchschnitt über 27 Tage hinweg. SAPV ist ein ergänzendes Angebot, das Menschen mit einer fortschreitenden lebensbedrohenden  Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung bei besonderem Bedarf vom Arzt verordnet werden kann. Ziel ist es, die Lebensqualität und Selbstbestimmung von schwerkranken Menschen so weit wie möglich zu erhalten, zu fördern und zu verbessern und ihnen ein menschenwürdiges Leben in ihrer gewohnten Umgebung, einer stationären Pflegeeinrichtungen oder in stationären Hospizen zu ermöglichen. Hessen bietet als eines der ersten Bundesländer flächendeckend spezialisierte ambulante Palliativversorgung für Erwachsene und auch für Kinder an.

Weitere Informationen zur SAPV und den Teams in Hessen gibt es unter www.Fachverband-sapv.de

Kontakt

Heike Kronenberg
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hessen

Tel.: 0 69 / 96 21 68 - 20
E-Mail: heike.kronenberg@vdek.com