Spenden und Sponsoring sind gesellschaftlich anerkannt, doch Vorsicht bei der Finanzierung von gesundheitlicher Selbsthilfe: Pharma- und Medizinproduktehersteller verfolgen bei der Unterstützung von Selbsthilfegruppen oft eigene Zwecke. Darauf weist die aktualisierte Broschüre „Ungleiche Partner“ hin, die der Verband der Ersatzkassen (vdek) gerade veröffentlicht hat.
Um zu vermeiden, dass die Selbsthilfe für die Interessen der Geldgeber benutzt wird und damit ihre Unabhängigkeit verliert, fordert Claudia Ackermann, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen, vor allem Transparenz. Mindestens einmal im Jahr sollten die Geldflüsse und Zuwendungen detailliert veröffentlicht werden. Über die Förderung der gesundheitlichen Selbsthilfe durch die gesetzlichen Krankenkassen wird z.B. bereits seit vielen Jahren regelmäßig und transparent informiert.
„Selbsthilfegruppen und –organisationen sollten aus Gründen der Transparenz ihre Finanzierungsquellen offenlegen. Dies wird für die meisten auch kein Problem darstellen“, so Claudia Ackermann. Sie weist in diesem Zusammenhang weiter darauf hin, dass Selbsthilfegruppen und Landesorganisationen der Selbsthilfe zusammen mit ihrem Antrag auf Förderung durch die gesetzlichen Krankenkassen jeweils eine Neutralitätserklärung abgeben müssen.
Wo überall Gefahren der Beeinflussung für Selbsthilfegruppen und -organisationen liegen können und wie man sich wehren kann, darüber informiert die Broschüre „Ungleiche Partner – Patientenselbsthilfe und Wirtschaftsunternehmen im Gesundheitssektor“.
Die Broschüre steht im Internet unter http://www.vdek.com/vertragspartner/Selbsthilfe.html kostenfrei zur Verfügung.
Kontakt
Heike Kronenberg
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hessen
Tel.: 0 69 / 96 21 68 - 20
E-Mail: heike.kronenberg@vdek.com