
Stephan Allroggen ist Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hessen. Im Kurzinterview sprach er unter anderem darüber, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die Mundgesundheit der Bevölkerung hat.
Stephan Allroggen ist Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hessen. Im Kurzinterview sprach er unter anderem darüber, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die Mundgesundheit der Bevölkerung hat.
Zu den größten gesellschaftlichen Herausforderungen der Corona-Pandemie und darüber hinaus gehören die volkswirtschaftlichen Folgen und deren Auswirkungen auf die Finanzierbarkeit der sozialen Sicherungssysteme. Insbesondere die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung steht aufgrund eines Ausgabenzuwachses – nicht nur in Folge von pandemiebedingten Maßnahmen – bei einem gleichzeitigen Einnahmendefizit durch Beschäftigungsrückgang und Kurzarbeit vor einem großen Fragezeichen. Eine möglicherweise fehlende Planungssicherheit darf sich hier nicht auf den qualitativ hohen Standard der Gesundheitsversorgung in Deutschland auswirken.
In der zahnmedizinischen Versorgung bereiten uns zudem die Folgen der Pandemie für die Mundgesundheit der Bevölkerung Sorgen. Wir beobachten, dass zahnärztliche Vorsorgeangebote seltener wahrgenommen werden. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können aber dazu beitragen, Krankheitsbilder und Entwicklungsstörungen im Zahn-, Mund- und Kieferbereich frühzeitig zu erkennen, und erforderliche Therapien einzuleiten. Werden Schäden in der Mundhöhle und am Kauorgan erst später erkannt, hat das mitunter aufwendigere Behandlungen zur Folge. Das gilt auch für aufgeschobene Behandlungen.
Aus meiner Sicht ist es wichtig, nun so rasch wie möglich die Voraussetzungen zur Überwindung der gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu schaffen. Das kann nur gelingen, indem die Maßnahmen zur Unterbrechung von Infektionsketten weiterhin konsequent umgesetzt und Impfungen weltweit vorangetrieben werden.