„Das ist das Beste!“. Mit diesen Worten drückte der scheidende Chef der Landesvertretung der Ersatzkassen, Karl Nagel, seine Freude über die gelungene Spendenaktion aus.
Statt Geschenken und Blumen hatte er alle Teilnehmer und ehemalige Weggefährten gebeten, einen Geldbetrag für den Verein „Rostocker Rotznasen – Klinikclowns im Einsatz e. V.“ zu spenden. Die anwesenden Vertreter des Vereins, darunter auch zwei zünftig angezogene Clowns, freuten sich darüber sehr, da der Verein fast ausschließlich auf Spenden angewiesen ist.
„Die Clowns bringen in ganz Mecklenburg-Vorpommern vor allem schwerkranken Kindern mit einem bunten Programm wieder Spaß und Freude in ihr Leben. Sie sollten die leuchtenden Augen dieser Kinder sehen, wenn diese für ein paar Minuten von ihren Sorgen und der schweren Krankheit abgelenkt werden“, ist Nagel von seinem Anliegen 100prozentig überzeugt.
Ca. 80 geladene Gäste nahmen am Ersatzkassenforum in Schwerin teil, auch um dem scheidenden vdek-Chef Dank und Anerkennung zu zollen.
Das Thema des Forums hatte es in sich: „Mehr Effizienz im Gesundheitswesen! Und was ist mit Gerechtigkeit? – Eine philosophische Spurensuche in einem aktuellen Diskurs“. Andrea Klonschinski, MA, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Regensburg legte mit ihrem anspruchsvollen Impulsvortrag den Grundstein für die sich anschließende Diskussion mit Experten des Gesundheitswesens. Neben Wolfgang Gagzow (Krankenhausgesellschaft), Prof. Attila Altiner (Universität Rostock) und Julian Barlen (MdL, SPD) sprach sich auch die Vorstandsvorsitzende des Ersatzkassenverbandes, Ulrike Elsner, für eine gerechte Ressourcenverteilung aus. Ihr ging es vor allem um die Erreichbarkeit von Gesundheitsleistungen, deren Transparenz für den Patienten und um das kontrovers diskutierte Thema „Fehlanreize“.
„Ich denke da insbesondere an die medizinisch nicht erklärbare Mengenentwicklung bei bestimmten Operationen im Krankenhaus. Bei Knie-Operationen ist Deutschland mit 213 Eingriffen auf 100.000 Einwohnern Spitzenreiter in Europa. Und bei Kaiserschnittgeburten liegen wir im OECD-Raum auf Platz zwei. Das müssen wir diskutieren“, so die Vorstandsvorsitzende.
Am Ende waren sich die Teilnehmer einig: Wenn Verschwendung vermieden wird, bleiben natürlich mehr Ressourcen für andere Patienten übrig. Effizienz im Gesundheitswesen ist damit nicht nur unter monetären Gesichtspunkten, sondern auch aus ethischen Erwägungen geboten.
Für Karl Nagel bleibt ein beeindruckendes Fazit: „Es waren für mich abwechslungsreiche, herausfordernde und immer spannende Jahre an der Spitze des Ersatzkassenverbandes in Mecklenburg-Vorpommern. Ich habe viele kluge Köpfe kennen und schätzen gelernt, fleißige und wohlwollende Kolleginnen und Kollegen gefunden und mich natürlich auch etwas in die Schönheit des Landes verguckt.“
Deshalb gehe er mit einem weinenden Auge; das andere lacht jedoch, weil er nun endlich die Zeit für Familie, Haus und Garten finden kann, die er sonst oft in den Job stecken musste.
Seine Nachfolgerin ist auch schon gefunden. Ab dem 1. Mai wird Kirsten Jüttner die Geschicke der vdek-Landesvertretung in ihre Hände nehmen. Sie kommt aus der Landesvertretung der Ersatzkassen aus Hamburg und war dort bis dato als Referatsleiterin in der Pflegeversicherung tätig; ein Themenbereich, der auch in Mecklenburg-Vorpommern von großer Relevanz ist.
Kontakt
Stephan Haring
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern
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