Die Zukunft von QuaMaDi - der qualitätsgesicherten Mammadiagnostik - in Schleswig-Holstein ist gesichert. Kassenärztliche Vereinigung und Krankenkassen haben sich nach langen Verhandlungen darauf verständigt, das Brustkrebs-Früherkennungsprogramm fortzuführen. Das Programm soll nun weiterentwickelt und modernisiert werden.
Die neue Vereinbarung tritt zum 1. Januar 2018 in Kraft
Die Zeit bis dahin wird genutzt, um die Prozessabläufe von QuaMaDi schrittweise auf eine digitale Vernetzung der beteiligten Ärzte umzustellen. Dafür hat die KVSH ein Telematik-Konzept entwickelt, das zu schnelleren Diagnosen, weniger Bürokratie und damit niedrigeren Kosten führen soll. In Zukunft werden alle Befunde sowie Röntgen- und Ultraschallaufnahmen der Patientinnen digital erfasst und dann über eine gesicherte IT-Plattform den anderen beteiligten Ärzte übermittelt. Damit wird nicht nur die Zweitbefundung beschleunigt, sondern auch Druck- und Kurierkosten eingespart.
„Mit der nun getroffenen Vereinbarung setzen wir die Erfolgsgeschichte von QuaMaDi gemeinsam fort und führen sie ins digitale Zeitalter“, sagte Dr. Monika Schliffke, Vorstandsvorsitzende der KVSH. „Die Fortführung des Programms ist eine gute Nachricht für alle Frauen, die ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs haben, bei denen der Verdacht auf Brustkrebs besteht oder die bereits schon einmal eine Brustkrebserkrankung erleben mussten.“
„Die Digitalisierung schreitet in allen Bereichen voran, daher ist es nur richtig und wichtig, dass auch QuaMaDi diesen Weg mitgeht. Durch das neue Telematik-Konzept und die digitale Vernetzung bietet das Programm entscheidende Vorteile für die Gesundheit von Frauen“, so Thomas Haeger, Landesdirektor der AOK NordWest. Armin Tank, Leiter der Landesvertretung des Ersatzkassenverbandes vdek, ergänzte: „ Wir freuen uns, dass das etablierte und bewährte Programm mit dem neuen Vertrag zum Wohle der Frauen zeitgemäß, zukunftssicher, schneller und effektiver sein wird.“
Bewährtes und erfolgreiches Programm
Ziel des in 2005 von KVSH und Krankenkassen landesweit gestarteten Programms ist es, Brustkrebs bei Risikopatientinnen rechtzeitig zu erkennen und damit die Heilungschancen zu erhöhen. Jährlich finden in QuaMaDi rund 75.000 Untersuchungen statt. Diese werden von rund 370 Gynäkologen, 70 Radiologen sowie vier klinischen Referenzzentren geleistet. Der Erfolg des Programms spiegelt sich in Zahlen des Instituts für Krebsepidemiologie der Medizinischen Universität Lübeck wider: Bessere Heilungschancen, bessere Lebensqualität auch mit Erkrankung und eine um 20 Prozent verbesserte Überlebenschance liegen vor, wenn ein Tumor frühzeitig in QuaMaDi gefunden und behandelt wird.
Wer kann an QuaMaDi teilnehmen?
Frauen in Schleswig-Holstein, die bei einer der teilnehmenden Krankenkassen versichert sind, und bei denen das Risiko oder der Verdacht auf Brustkrebs besteht, können an QuaMaDi teilnehmen. Frauen sollten einen Gynäkologen aufsuchen
- bei ungewöhnlichen Schmerzen in der Brust,
- bei Veränderungen der Haut, Form oder Größe der Brust,
- beim Ertasten eines Knotens in der Brust,
- bei Brustkrebserkrankungen im engeren Familienkreis.
Der Frauenarzt stellt nach einer Untersuchung fest, ob eine Röntgenaufnahme der Brust (Mammographie) oder zusätzliche Maßnahmen wie z.B. eine Ultraschallaufnahme oder Kernspintomographie im Rahmen von QuaMaDi erforderlich sind.
Was ist das Besondere an QuaMaDi?
Zentrales Element von QuaMaDi ist, dass zwei radiologisch tätige Ärzte unabhängig voneinander die Mammographien und ergänzenden Aufnahmen beurteilen und das im Zweifelsfall ein klinisches Zentrum zusätzlich eingeschaltet wird. Durch dieses Mehr-Augen-Prinzip wird die Brustkrebsdiagnose verbessert, wodurch unnötige operative Eingriffe und stationäre Behandlungen häufig vermieden werden können. Das Ergebnis der Beurteilung wird den Frauen innerhalb weniger Tage durch ihren Frauenarzt mitgeteilt.
Weitere Informationen zu QuaMaDi unter www.quamadi.de.
Kontakt
Florian Unger
Pressesprecher
vdek-Landesvertretung Schleswig-Holstein
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