Eröffnungspanel Neuer Qualitätskongress Gesundheit; oben links (v. l.): Rebecca Beerheide (Moderation), Thüringer Gesundheits- ministerin Katharina Schenk, Prof. Dr. Tom Bschor, ehemaliger Leiter Regierungskommission Krankenhaus, Dr. Sabine Richard (AOK), Boris von Maydell, Vertreter des vdek-Vorstands; oben rechts: Thüringer Gesundheitsministerin Katharina Schenk, Prof. Dr. Tom Bschor, ehemaliger Leiter Regierungskommission Krankenhaus, Dr. Sabine Richard (AOK), Boris von Maydell, Vertreter des vdek- Vorstands, Dr. Stefan Gronemeyer, Vorstandsvorsitzender Medizini- scher Dienst Bund; unten links: Dr. Sabine Richard (AOK), Boris von Maydell, Vertreter des vdek-Vorstands, Dr. Stefan Gronemeyer, Vorstandsvorsitzender Medizinischer Dienst Bund Festhalten am Reformziel Forum 5; unten rechts: Boris von Maydell, Vertreter des vdek-Vorstands, Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsit- zender KV Westfalen-Lippe, Dr. Lina Seitzl MdB, Bun- destagsfraktion der SPD, Jule Hörmann, Physician Assistant, Praxis Gesenhues & Partner Einen Tag nach der ersten Lesung im Bundestag zum Krankenhausreformanpassungsgesetz (KHAG) knüpfte auch der Neue Qualitätskongress Gesundheit in seinem Eröffnungspanel „Agenda 2030: Können Kliniken Krise?“ am 13. November 2025 an den kontroversen Nach- justierungen an. Die Krankenhausreform dürfe nicht verwässert werden und es brauche bundesweite Regeln für die Existenz von Fachkliniken, um einen Flickenteppich von Länder- definitionen zu vermeiden, forderte Boris von Maydell, Vertreter des Vorstands beim Ver- band der Ersatzkassen e. V. (vdek). Zudem mangele es laut von Maydell für den Aufbau von sektorenübergreifenden Versorgungseinrichtungen noch an einer zukunftsweisenden Idee. Übergreifende Kritik, etwa auch seitens des ehemaligen Leiters der Regierungskommission Krankenhaus, Prof. Dr. Tom Bschor, und Dr. Stefan Gronemeyer, Vorstandsvorsitzender des Medizinischen Dienstes Bund, gab es an der im KHAG enthaltenen Aufweichung von Quali- tätskriterien. Dies würde der ursprünglichen Krankenhausreform, die eine hohe und einheit- liche Behandlungsqualität vorsieht, zuwiderlaufen. Dass es aber künftig das Einvernehmen mit den Landesverbänden der Krankenkassen und den Ersatzkassen braucht, wenn Leistungs- gruppen an Krankenhäuser zugewiesen werden sollen, die die dafür notwendigen Mindestqua- litätskriterien nicht erfüllen, ist aus Sicht von Boris von Maydell, Vertreter des vdek-Vorstands, und Dr. Sabine Richard, Geschäftsführerin Versorgung im AOK-Bundesverband, ein Schritt in die richtige Richtung. Überwiegender Konsens bestand in der Diskussion darüber, an Quali- tät und Effizienz als ursprünglichem Reformziel festzuhalten. „Es ist ein großer Spagat, eine Reform so zu gestalten, dass sie für alle unterschiedlichen Bundesländer funktioniert. Das ist gelungen, indem man ein Ziel formuliert hat, dass ich ausdrücklich unterschreibe, nämlich die Qualität zu bündeln und große Potenziale in der Ambulantisierung zu sehen“, so die GMK-Vor- sitzende und Thüringer Gesundheitsministerin, Katharina Schenk. Allerdings hänge der Erfolg der Reform auch davon ab, Akzeptanz hierfür in der Bevölkerung zu erreichen. tag 4 6 Entlastung durch Gesundheitsberufe Qualifizierte Gesundheitsberufe können Ärztinnen und Ärzte spürbar entlasten, insbesondere in ländlichen Regionen. Wie das in der Praxis bereits funktioniert, wurde im Forum 5 „Gesundheits- berufe effizienter einsetzen: Wie gelingt der Erfolg?“ beim Neuen Qualitätskongress Gesundheit am 13. November 2025 deut- lich. Boris von Maydell, Vertreter des vdek-Vorstands, stellte dort das Projekt „Regionale Gesund- heitspartner der Ersatzkassen“ vor. Jule Hörmann, Physician Assistant in der an dem Projekt beteiligten Praxis Gesenhues & Partner in Gronau/Epe, zeigte eindrucksvoll, welchen Beitrag Gesundheitsberufe leisten kön- nen. Eine gute interprofessio- nelle Zusammenarbeit brauche indes klare Rahmenbedingungen mit einheitlichen Ausbildungs- standards, Rechtssicherheit durch Tätigkeitskataloge und faire Vergütung, lautete das Abschlussfazit. tag