V D E K- L A N D E SV E R T R E T U N G M E C K L E N B U R G -VO R P O M M E R N Klares Signal beim Ersatzkassenforum: Sektorengrenzen überwinden Rund 100 Fachleute aus dem Gesundheitswesen diskutierten beim Ersatzkassenforum Mecklen- burg-Vorpommern in Schwerin über neue Wege in der medizinischen Versorgung. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die oft noch zu starre Trennung von ambulanter und stationärer Versorgung überwunden werden kann. Diese führe zu Informations- lücken, ineffizienten Abläufen und unnö- tigen Kosten – zulasten der Patientinnen und Patienten, so Prof. Rolf-Detlef Treede, Vorsitzender der AWMF. Claudia Straub, Leiterin der vdek-Lan- desvertretung Mecklenburg-Vorpommern, betonte die Notwen- digkeit stärkerer Vernetzung angesichts knapper Ressourcen. Reformprojekte wie die Krankenhaus- oder Notfallreform böten die Chance, Schnittstellen besser zu gestalten. Digitalisierung v. l.: Johannes Rasche (Helios Kliniken GmbH), Claudia Straub (vdek), Prof. Rolf-Detlef Treede (AWMF), Angelika von Schütz (KVMV), Sylvia Grimm (MSGS MV), Moderatorin Frauke Rauner könne dabei helfen, Abläufe zu vereinfa- chen. Besonders in Flächenländern müsse Versorgung zugleich erreichbar und qua- litativ hochwertig bleiben. Gesundheits- ministerin Stefanie Drese verwies auf die Einführung sektorenübergreifender Ver- sorger im Zuge der Krankenhausreform. Straub verwies dabei auf das vdek-Modell der „Regionalen Gesundheitszentren“, das ambulante und (teil-)stationäre Ange- bote mit Pflege, Arzneimittelversorgung und weiteren Leistungen bündelt. Die Teil nehmenden waren sich einig: Eine engere Verzahnung der Sekto ren eröffnet große Chancen, erfordert jedoch klare Strukturen und konsequente Umsetzung. Ziel müsse ein einfacheres, effiziente- res und qualitativ hochwertiges Versorgungssystem sein – ins- besondere in ländlichen Regionen. sth V D E K- L A N D E SV E R T R E T U N G B A D E N -W Ü R T T E M B E R G Klima trifft Gesundheit, Gesundheit trifft Klima D ie Ersatzkassen sind der Auffassung, dass unsere Gesundheit von vielfältigen Faktoren wie Versorgung, Bildung, Arbeit, Wohnraum, Grün- und Freiflächen sowie Mobilität abhängig ist. Verhältnisprävention ist dabei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, für die mit allen Akteuren ein gemeinsames Verständnis entwickelt werden muss: Health in All Policies (HiAP)! Zentrale Fragen sind dabei: Wie kann es gelingen, Gesundheit in die Policies anderer Ressorts und Sektoren zu bringen? Und in welchen Bereichen sind durch HiAP deutliche Effekte für die Verbesserung der Gesundheit zu erwarten? Ein Bereich ist das Thema Klima und Gesundheit, welches auch in der gesetzlichen Krankenversiche rung (GKV) in BadenWürttemberg präsent ist. Gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH), den Städten Singen am Hohentwiel und Mannheim unterstrich Frank Winkler, Pressesprecher in der vdek-Landesvertretung Baden-Württemberg, in einer Presse- konferenz für die GKV im Land: „Wir haben es in unserem Ver- antwortungsbereich mit Krankheiten der Menschen zu tun. Wir müssen mit unseren Partnern im Gesundheitswesen dafür Sorge tragen, dass wir Krankheiten vermeiden, also gar nicht erst ent- stehen lassen, heilen, zumindest verbessern und mildern. An dieser Stelle befinden wir uns jedoch alle gemeinsam im Hamsterrad, wenn wir die wirklichen Ursachen nicht beim Schopfe packen.“ Dazu müssten Rahmenbedingungen und Verhältnisse grundlegend geändert werden, um im Gesundheitswesen effektive Erfolge in der Krankheits bekämpfung zu erreichen. „Deshalb müssen wir gemeinsam Gesundheit und Klima zusammen denken“. fw t1p.de/ioesf E R S AT Z K A S S E M A G A Z I N . 5 . A U S G A B E 2 0 2 5 27