Der finanzielle Eigenanteil für Pflegebedürftige in stationären Pflegeeinrichtungen in Brandenburg ist erneut gestiegen. Wie aktuelle Zahlen des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) zeigen, müssen Pflegebedürftige im ersten Jahr ihres Aufenthalts nun durchschnittlich 2.563 Euro pro Monat zahlen, was einer Steigerung von 218 Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Der sogenannte einrichtungseinheitliche Eigenanteil (EEE) setzt sich aus verschiedenen Kostenkomponenten zusammen, wie die Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie die Investitionskosten.
Zuschüsse und deren Auswirkungen
Pflegebedürftige der Pflegegrade 2 bis 5 erhalten je nach Aufenthaltsdauer im Pflegeheim gestaffelte Leistungszuschläge von den Pflegekassen. Diese Zuschläge, die seit dem 1.1.2024 erhöht wurden, betragen im ersten Jahr 15 Prozent, im zweiten Jahr 30 Prozent, im dritten Jahr 50 Prozent und im vierten Jahr 75 Prozent des EEE. Trotz dieser Zuschüsse bleiben die Eigenanteile erheblich, wie die folgenden Zahlen zeigen:
Staat und Land müssen ihrer Verantwortung nachkommen
Rebecca Zeljar, Leiterin der Landesvertretung Berlin/Brandenburg des vdek, erklärt: „Die kontinuierlich steigenden Eigenanteile sind eine besorgniserregende Entwicklung, die viele Pflegebedürftige und ihre Familien stark belastet. Es ist unerlässlich, dass die Investitions- und Ausbildungskosten endlich vom Staat übernommen werden.“ Und ergänzt: „Die Ersatzkassen und der vdek fordern daher in Anbetracht der anstehenden Landtagswahlen in Brandenburg pflegebedürftige Menschen endlich nachhaltig zu entlaste und die finanzielle Belastung gerechter zu verteilen!“
Die vdek-Landesvertretung fordert daher, dass das Land Brandenburg seiner Verpflichtungen nachkommt und die Investitionskosten übernimmt. Diese Maßnahme könnte die finanzielle Belastung der Pflegebedürftigen um durchschnittlich 313 Euro monatlich reduzieren. Zudem sollten die Ausbildungskosten, wie im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vorgesehen, aus Steuermitteln finanziert werden, um die Pflegebedürftigen weiter zu entlasten. Dies wird u.a. auch in einem aktuellen Positionspapier des vdek auf Bundesebene zur sozialen Pflegeversicherung gefordert.
Das Papier finden Sie unter: https://www.vdek.com/content/dam/vdeksite/vdek/fokus/pflege/Ersatzkassen_Pflegepapier_2024.pdf
Eine detaillierte Übersicht der Eigenanteile für einzelne Pflegeeinrichtungen bietet der vdek-Pflegelotse unter www.pflegelotse.de
Kontakt
Volker Berg
Referent Politik und Kommunikation
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