Wie lässt sich das Gesundheitswesen so steuern, dass Patientinnen und Patienten zur richtigen Zeit die richtige Versorgung erhalten – und gleichzeitig die vorhandenen Ressourcen effizient genutzt werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt des diesjährigen vdek-NetzwerkTalks 2025 der vdek-Landesvertretung Berlin/Brandenburg, der am 24. November im Museum für Zukunft, Gegenwart und Geschichte in Potsdam stattfand. Unter dem Titel „Gut gesteuert, besser versorgt?! – Patientenmanagement als Schlüssel für eine zukunftssichere Gesundheitsversorgung“ diskutierten Expertinnen und Experten aus Politik, Wissenschaft, ärztlicher Versorgung und Krankenkassen über zukunftsfähige Konzepte eines modernen Patientenmanagements.
Impulse aus Wissenschaft und Praxis
Nach der Begrüßung durch Rebecca Zeljar, Leiterin der vdek-Landesvertretung Berlin/Brandenburg, eröffnete Prof. Dr. Anna Slagman von der Charité – Universitätsmedizin Berlin die Veranstaltung mit einem wissenschaftlichen Impuls zu notwendigen Reformen, aktuellen Versorgungsproblemen und den Chancen digitaler sowie koordinierter Versorgungsstrukturen.
In der daran anschließenden Diskussionsrunde erörterten Susanne Hertzer (TK-Landesvertretung Berlin/Brandenburg), Michael Zaske (Ministerium für Gesundheit und Soziales Brandenburg), Dr. Burkhard Ruppert (Kassenärztliche Vereinigung Berlin), Dr. med. Tobias Kroggel (MVZ Alte Poliklinik Lauchhammer GmbH), Prof. Dr. Anna Slagman sowie Moderator Denis Nößler (Journalist) konkrete Lösungsansätze für Berlin und Brandenburg.
Patientensteuerung als zentrale Zukunftsaufgabe
In ihrer Eröffnungsrede betonte Rebecca Zeljar, dass Patientensteuerung vor allem bedeutet, Orientierung zu schaffen und Versorgungswege nachvollziehbar zu gestalten. Es gehe um sinnvoll strukturierte Abläufe, klare Verantwortlichkeiten und mehr Qualität durch bessere Koordination. Zeljar machte deutlich: „Patientensteuerung ist keine Randfrage, sondern eine zentrale Zukunftsaufgabe. Es geht nicht um Bevormundung, sondern um klare, verlässliche Wege und darum, dass medizinische und personelle Ressourcen dort eingesetzt werden, wo sie den größten Nutzen stiften.“
Regionale Herausforderungen in Berlin und Brandenburg
Die Diskussion zeigte deutlich, dass Berlin und Brandenburg unterschiedliche, aber komplementäre Herausforderungen haben. In Brandenburg stehen Erreichbarkeit und Stabilität der Versorgung im Mittelpunkt, während es in Berlin darum geht, die hohe Angebotsdichte transparenter zu strukturieren und unnötige Mehrfachkontakte zu vermeiden.
Beide Bundesländer profitieren bereits heute von innovativen Ansätzen wie Patientenlotsenprogrammen, telemedizinisch gestützten Angeboten oder neuen Berufsrollen wie Physician Assistants – Entwicklungen, die Versorgung verbessern und Ressourcen zielgerichteter einsetzen können.
Austauschplattform für Akteure der Versorgung
Der vdek-NetzwerkTalk hat sich in der Region als wichtiges Forum etabliert, um aktuelle gesundheitspolitische Fragen gemeinsam zu diskutieren. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Selbstverwaltung, Wissenschaft und Versorgung nutzten die Veranstaltung erneut für einen intensiven fachlichen Austausch.
Zum Abschluss der Veranstaltung lud die Landesvertretung die Teilnehmenden zu einem Imbiss ein. Die hohe Resonanz bestätigte: Steuerungsfragen werden auch in den kommenden Jahren ein zentraler Baustein für eine hochwertige und verlässliche Gesundheitsversorgung bleiben.
Kontakt
Volker Berg
Referent Politik und Kommunikation
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