Im Rahmen des Qualitätsprogramms „Ausgezeichnete Patientenversorgung” haben die Landesvertretung Bayern des Verbands der Ersatzkassen (vdek) und die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) einen Vertrag über Maßnahmen im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge und der Darmkrebsprävention geschlossen. Davon profitieren sowohl die Patienten, die eine überdurchschnittlich hohe Behandlungsqualität durch zertifizierte Ärzte erhalten, als auch die niedergelassenen Mediziner. Diese bekommen einen Honorarzuschlag für ihre erbrachten Leistungen, weil sie einen hohen Qualitätsstandard nachgewiesen haben. Die Ärzte, die an den Maßnahmen nicht teilnehmen, erhalten hingegen ein vermindertes Honorar für die gleichen Untersuchungen. Seit 1. Januar bestehen diese Qualitätsmaßnahmen bereits mit anderen bayerischen Krankenkassen.
Im Bereich der Mutterschaftsvorsorge haben vdek und KVB die beiden Qualitätsmaßnahmen „SonoBaby” und „Dokumentation des Ultraschalls in der Schwangerschaft” vereinbart. „Die Qualität von Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft, von denen die bayerischen Frauenärzte rund 400.000 im Jahr erbringen, hängt vor allem von zwei Faktoren ab: dem Fachwissen des Arztes und der Qualität des Ultraschallgeräts. Deshalb wird im Rahmen der Qualitätsmaßnahme „SonoBaby“ beides in regelmäßigen Abständen überprüft”, erklärte Dr. Axel Munte, Vorstandsvorsitzender der KVB. Die Vereinbarung zur elektronischen „Dokumentation des Ultraschalls in der Schwangerschaft“ biete werdenden Müttern unter anderem verständliche Erklärungen der Ultraschallbilder ihres ungeborenen Kindes. „Auf Wunsch erhält jede Schwangere, die sich von einem zertifizierten Arzt untersuchen lässt, von diesem anschließend einen individuellen Informationsbrief, in dem die jeweiligen Befunde auch für Nicht-Mediziner verständlich erklärt werden“, so Munte.
Die Qualitätsmaßnahme „Darmkrebsprävention” bietet den Versicherten ebenfalls viele Vorteile: „Die beteiligten Ärzte haben sich speziell für die Früherkennung von Darmkrebs fortgebildet. Ein elektronischer Gesprächsleitfaden unterstützt den Arzt beim Beratungsgespräch und hilft, den Patienten mit seinen Ängsten und Fragen in den Mittelpunkt des Gesprächs zu stellen”, erläuterte Dr. Ralf Langejürgen, Leiter der vdek-Landesvertretung Bayern. Zudem könne sich jeder Versicherte sicher sein, dass er bei einer Darmspiegelung im Rahmen der Qualitätsmaßnahme „Koloskopie” die bestmögliche Qualität erhalte. Denn alle teilnehmenden Internisten und Chirurgen würden mindestens 50 Darmspiegelungen pro Quartal durchführen und zweimal im Jahr ein Hygienezertifikat erlangen, so Langejürgen weiter. Munte ergänzte, dass ausschließlich in Bayern alle präventiven und kurativen Koloskopien elektronisch dokumentiert werden. Damit nehme die KVB schon seit einigen Jahren eine Vorreiterrolle bei der Qualitätssicherung von Darmspiegelungen und in der Versorgungsforschung ein. Abschließend waren sich Langejürgen und Munte einig: „Die Qualitätsmaßnahmen sind ein guter Weg, um unser gemeinsames Ziel, die Behandlungsqualität für den Patienten zu steigern und den Arzt für seine Leistung angemessen zu vergüten, zu erreichen.“
Diese Pressemitteilung wurde veröffentlicht von:
dem Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek), Landesvertretung Bayern und der Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB)