Alkoholprävention unter Kindern und Jugendlichen

Projekt „Hart am Limit“ macht die Notwendigkeit der Aufklärung deutlich

Bereits seit fünf Jahren unterstützen die Ersatzkassen das Projekt Hart am Limit (HaLT), das sich der Prävention des Alkoholmissbrauchs unter den Kindern und Jugendlichen widmet. Das Projekt ist mittlerweile an 45 Standorten in Bayern aktiv und kooperiert mit 89 Kliniken. Der reaktive Teil des Projekts beinhaltet eine vierstufige Intervention bei den Betroffenen, die mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert worden sind. Als erstes wird ein Brückengespräch mit dem Jugendlichen geführt. Die zweite Stufe bildet das Elterngespräch. Nach dem Brückengespräch wird auch ein Risikocheck, wenn notwendig, durchgeführt, um festzustellen, ob der Jugendliche gravierende psychosoziale oder suchtspezifische Probleme hat, die behandelt werden sollten. Die HaLT-Intervention endet mit einem Abschlussgespräch.

In den Jahren 2011 bis 2014 wurden 5134 Brückengespräche mit einer abnehmenden Tendenz: von 1428 (2011) auf 1143 (2014) geführt. In fast 80 Prozent der Fälle wurden Elterngespräche durchgeführt. Und in fast jedem fünften Fall fand ein Risiko-Check statt. In 15 Prozent der Fälle wurde die Empfehlung zur Weiterberatung bzw. –behandlung ausgesprochen.

Eine repräsentative Umfrage im Rahmen des HaLT-Projektes im Jahr 2013 hat ergeben, dass der Anteil der Jungen bei den im Krankenhaus behandelten alkoholvergifteten Kindern und Jugendlichen höher ist als der der Mädchen (60:40). Auch die Blutalkoholkonzentration war bei den Jungen im Durchschnitt höher als bei den Mädchen (1,55 gegenüber 1,42 Promille). Acht Prozent der Befragten wurden bereits wegen des Alkoholmissbrauchs stationär behandelt. Das Durchschnittsalter der Befragten lag bei ca. 15,5 Jahren.

„Alarmierend ist die Tatsache, dass fast die Hälfte der befragten Jugendlichen die wahrscheinlichen lebensbedrohlichen Risiken einer Alkoholvergiftung nicht bekannt waren. Das unterstreicht nur die Notwendigkeit einer verstärkten Aufklärung der Kinder und Jugendlichen in Bezug auf Alkoholkonsum und seine Folgen. Solche Projekte wie HaLT verdienen deshalb auch weiterhin unsere Unterstützung“, sagt Ralf Langejürgen, Leiter der Landesvertretung Bayern des Verbandes der Ersatzkassen.

Kontakt

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Stellv. Leiter und Pressesprecher
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