Disease-Management-Programme (DMP) verbessern die allgemeine Gesundheitsversorgung chronisch kranker Menschen. Das ist das Fazit des ersten bayerischen Qualitätsberichts DMP. Der Qualitätsbericht fasst die Behandlungsergebnisse aus zehn Jahren zusammen und bewertet sie. Ziel des Berichts ist es, erreichte Standards zu sichern und Anregungen für Verbesserungen in der medizinischen Versorgung zu geben. Der Bericht enthält deshalb auch Konzepte zur Weiterentwicklung von Qualitätsparametern. DMP gibt es für Diabetes, koronare Herzkrankheit mit und ohne Herzinsuffizienz, Asthma bronchiale und COPD (Chronisch obstruktive Lungenkrankheit) sowie Brustkrebs. In Bayern nehmen rund 830.000 Patientinnen und Patienten an den strukturierten Versorgungsprogrammen teil.
Um die Versorgungsqualität zu sichern, erfolgt die Behandlung chronisch kranker Menschen in den DMP gemäß den aktuellen medizinischen Leitlinien. Der jetzt vorliegende Qualitätsbericht informiert umfassend über die Erreichung der daraus abgeleiteten Qualitätsziele. So ist bei Typ 2 -Diabetikern die jährliche Kontrolle der Nierenfunktion vorgeschrieben. Als Qualitätsziel ist festgehalten, dass pro Jahr mindestens 90 Prozent der Typ 2-Diabetiker diese Kontrolle erhalten sollen. Dieses Ziel ist in Bayern sogar übertroffen worden: Bei 97 Prozent der Patienten wird die Nierenfunktion regelmäßig überprüft. Positiv sind auch die Ergebnisse bei dem besonders wichtigen HbA1c-Wert, der den Verlauf der Blutzuckerwerte über einen längeren Zeitraum abbildet. Nachholbedarf gibt es allerdings bei Überweisungen an Augenärzte zur jährlichen Netzhautuntersuchung (Ziel 90, erreicht 69 Prozent) und an Schwerpunktpraxen bei auffälligem diabetischen Fuß (Ziel: 75, erreicht 39 Prozent).
Bei Asthma und COPD wurde das Ziel möglichst weniger notfallmäßiger stationärer Behandlungen von fast allen teilnehmenden Arztpraxen erreicht. Ziel war hier, dass höchstens zehn Prozent der Patienten ins Krankenhaus müssen, tatsächlich waren es sogar unter einem Prozent. Die Anzahl der Asthma-Patienten mit Selbstmanagementplan hat sich erhöht, eine weitere Steigerung wäre aber insbesondere bei den erwachsenen Patienten erstrebenswert (Ziel mindestens 90 Prozent, erreicht 85 Prozent bei Kindern und Jugendlichen, aber nur 48 Prozent der Erwachsenen). Als besonders positiv ist zu bewerten, dass gerade bei der Diagnose Brustkrebs die Ziele insgesamt weitgehend erreicht werden. Insbesondere konnte die Rate brusterhaltender Operationen bei den Frauen, für die eine solche Therapie in Frage kommt, sogar übertroffen werden (Ziel 80, erreicht 87 Prozent).
Alle DMP-Ärzte erhalten halbjährliche Feedbackberichte zu ihren Behandlungsergebnissen. Diese sind für die Arztpraxis ein wertvolles Instrument, um ihre Behandlungsqualität einzuschätzen und mit dem bayerischen Durchschnitt zu vergleichen. Viele Praxen nutzen die so erhaltenen DMP-Informationen zur Besprechung in internen Qualitätszirkeln. Es findet demgemäß eine bewusste und über die eigene Praxis hinausgehende Auseinandersetzung mit Behandlungsstrategien sowie Motivation und Mitwirkung von Patienten statt. An der DMP-spezifischen arztindividuellen Online-Fortbildung haben bereits mehr als 2.000 Ärzte teilgenommen.
Diese Pressemitteilung wurde von der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Bayern veröffentlicht.
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