Ein Meilenstein im Kampf gegen erblichen Brust- und Eierstockkrebs

Integrierte Versorgung rückt Regensburger Patienten in den Fokus

Der Verband der Ersatzkassen (vdek) und das Zentrum für Familiären Brust- und Eierstockkrebs der Universität Regensburg haben einen beispielhaften Vertrag mit hoher Signalwirkung geschlossen. Die Zielgruppe des Vertrages sind Personen, die wegen einer erblichen Veränderung in einem der bekannten Gene für Brust- und/oder Eierstockkrebs bereits erkrankt sind oder noch erkranken könnten. Der Vertrag ermöglicht die so genannte integrierte medizinische Versorgung der Patienten, die humangenetische und gynäkologische Beratung, genetische Untersuchung, Vorsorge, Therapie und Nachsorge einschließt. Patienten und ihre Familien erhalten somit eine umfassende und koordinierte Betreuung „aus einer Hand“.

„Die Ersatzkassen setzen in der onkologischen Therapie auf medizinische Hochtechnologie. Wir investieren in diesen Vertrag zusätzliches Geld, weil wir von einem beträchtlichen Zusatznutzen für unsere Versicherten überzeugt sind“, kommentiert Dr. Ralf Langejürgen, Leiter der vdek-Landesvertretung Bayern, den Vertragsabschluss. „Die Realisierung einer umfassenden integrativen Versorgung im Rahmen dieses Vertrages ist einmalig und sucht in qualitativer Hinsicht wie auch in Bezug auf die wissenschaftliche Evaluation ihresgleichen. Als derzeit aktuellster Vertrag mit einem Brust- und Eierstockkrebszentrum soll er bundesweit als Mustervorlage für weitere Verträge auf diesem Versorgungsgebiet dienen.“

Im Zentrum für Familiären Brust- und Eierstockkrebs in Regensburg arbeitet ein interdisziplinäres Team von Spezialisten aus den Bereichen Humangenetik, Gynäkologie und Radiologie zusammen, so dass den Patienten die beste Versorgung in allen notwendigen Bereichen der humangenetischen Betreuung, Diagnostik, Vorsorge, Therapie und Nachsorge geboten werden können. Auch die Angehörigen werden in die Leistungen des Zentrums einbezogen. Denn bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs besteht für sie ein Risiko, ebenfalls an Krebs zu erkranken. „Dieses Risiko kann bei bekannter Erbgutveränderung in der Familie eindeutig abgeklärt werden“, erläutert Professor Dr. Weber, Direktor des Instituts für Humangenetik und Sprecher des Zentrums für Familiären Brust- und Eierstockkrebs der Universität Regensburg.

Das Leistungsspektrum des Zentrums umfasst dabei die umfassende Beratung, molekulargenetische Analysen der bekannten Brustkrebsgene, Maßnahmen der Prävention und Früherkennung sowie Diagnostik, Therapie und Nachsorge bösartiger Erkrankungen der Brust und der Eierstöcke. „Wir freuen uns, dass durch diesen Vertrag mehr Betroffene Zugang zu dieser umfassenden Betreuung erhalten können“, so Professor Dr. Olaf Ortmann, Inhaber des Lehrstuhls für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität Regensburg und Leiter der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Caritas-Krankenhaus St. Josef.

„Wir würden uns sehr freuen, wenn dieser Vertrag auch als Vorbild für andere Krankenkassen dienen und somit den Weg in die integrierte Versorgung für noch mehr Patienten öffnen würde“, ergänzt Professor Dr. Michael Stroszczynski, Direktor des Instituts für Röntgendiagnostik am Universitätsklinikum Regensburg.

Kontakt

Dr. Sergej Saizew
Stellv. Leiter und Pressesprecher
vdek-Landesvertretung Bayern
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