Ersatzkassen begrüßen geplanten Quantensprung in der Demenzversorgung

Pressemitteilung München, 06.11.2015

„Die bevorstehende zweite Stufe der großen Pflegereform bringt endlich die lang erwarteten Verbesserungen für Pflegebedürftige mit kognitiven Einschränkungen und führt zu einer grundlegenden Neujustierung der pflegerischen Versorgung von Demenzkranken“, betont Ralf Langejürgen, Leiter des Verbandes der Ersatzkassen in Bayern, auf einer Fachtagung der Hanns-Seidel-Stiftung in München. „Die Ersatzkassen haben sich von Beginn an aktiv für eine Neugestaltung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs eingesetzt und unterstützen deshalb mit Nachdruck die geplante Neuausrichtung der Pflegeleistungen am Grad der Selbstständigkeit der Pflegebedürftigen.“

Die voraussichtlich zum 1. Januar 2016 in Kraft tretende zweite Stufe der Pflegereform sieht ab Anfang 2017 den Übergang vom klassischen Pflegestufen- zum neuen Pflegegradesystem vor. Dabei sollen all denjenigen, die jetzt schon Leistungen der Pflegeversicherung beziehen, ihre bisherigen Besitzstände garantiert werden. Zum Teil deutliche Leistungsverbesserungen werden all diejenigen erhalten, die aufgrund eingeschränkter kognitiver Alltagskompetenz nicht mehr in der Lage sind, ihren Alltag angemessen zu bewältigen. Bei der Umstellung auf die Pflegegrade können Demenzkranke mit einem doppelten Leistungssprung rechnen, das heißt, wer bisher Leistungen der Pflegestufe 2 erhält, wird zukünftig in den Pflegegrad 4 übergeleitet.

„Das Zweite Pflegestärkungsgesetz ist ein entscheidender Beitrag zu mehr Gerechtigkeit in der Pflegeversicherung. Die Reform wird die Situation von demenzerkrankten Pflegebedürftigen erheblich verbessern. Mit der neuen Pflegeversicherung 2.0 beginnt rund 20 Jahre nach Einführung der Pflegeversicherung eine neue Ära“, so die Einschätzung von Ralf Langejürgen.

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