vdek-Fachforum: Strukturwandel im Krankenhausbereich aktiv gestalten

Welche und wie viele Krankenhäuser braucht das Land? Mit dieser Frage beschäftigt sich das diesjährige Fachforum des Verbandes der Ersatzkassen, das die vdek-Landesvertretung Bayern heute im Rahmen des 17. Europäischen Gesundheitskongresses in München veranstaltet.

Die Ersatzkassen setzen sich seit vielen Jahren vehement für eine Strukturreform der Krankenhauslandschaft ein und wollen mit diesem Fachforum Impulse für eine Beschleunigung des Reformprozesses geben. Angesichts des absehbaren Mangels an qualifiziertem Personal und in Anbetracht ständig weiter steigender Kosten der Gesetzlichen Krankenversicherung für den stationären Bereich – aktuell allein 75 Milliarden Euro jährlich - müssen die Strukturen dringend überdacht und den knapper werdenden Personal- und Finanzressourcen angepasst werden. Die geplante Fortschreibung und Höherdotierung des Krankenhausstrukturfonds sollte gezielt für Strukturanpassungsmaßnahmen genutzt werden.

Mit Blick auf die strukturellen Reformnotwendigkeiten erklärte Ralf Langejürgen, Leiter der Landesvertretung Bayern des Verbandes der Ersatzkassen: „Von den 372 Krankenhäusern in Bayern mit über 75.000 Betten haben immer noch rund ein Drittel weniger als 100 Betten! Brauchen wir wirklich eine derart kleinteilige Struktur mit einer ganzen Vielzahl von Einrichtungen, die offensichtlich aufgrund von Struktur und Größe nur über zum Teil massive Subventionen am Leben gehalten werden können?“

Als Ausdruck des politischen Willens des Bundesgesetzgebers die Struktur- und Qualitätsfragen anzugehen, wertete Ralf Langejürgen die Verschärfung der Mindestmengenregelungen, die Festlegung von Personaluntergrenzen in pflegeintensiven Indikationsbereichen sowie die Definition von planungsrelevanten Qualitätsindikatoren.

„Der Druck zur Veränderung wird weiter wachsen und uns alle regelrecht zum Aktivwerden zwingen“, stellte Ralf Langejürgen fest. „Die Frage ist, ob wir den Strukturwandel nur erleiden wollen, oder ob wir versuchen, ihn aktiv zu gestalten?“ Er rief alle verantwortlichen Akteure dazu auf, gemeinsam Zeichen zu setzen und den Aufbruch in veränderte Strukturen kontrolliert einzuleiten.

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Stellv. Leiter und Pressesprecher
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