Gemeinsamer Austausch in der bayerischen Landesvertretung des Verbands der Ersatzkassen e.V. (vdek)

Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention Judith Gerlach zu Gast im vdek-Landesausschuss

Die viel diskutierte Krankenhausreform, die Digitalisierung im Gesundheitswesen sowie die Prävention standen beim gemeinsamen Austausch im vdek-Landesausschuss zwischen den Repräsentanten der Ersatzkassen und der bayerischen Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention Judith Gerlach als Schwerpunktthemen im Mittelpunkt.

Krankenhausreform notwendig

Die Staatsministerin und die Ersatzkassenvertreter stimmen überein, dass es nicht zuletzt aufgrund der knapper werdenden Ressourcen Personal und Geld einen echten und geordneten Strukturwandel für eine zukunftsfähige Krankenhauslandschaft in Bayern braucht. Der Ausschussvorsitzende und Leiter der Techniker Krankenkasse (TK) in Bayern, Christian Bredl, unterstreicht: "Als Ersatzkassengemeinschaft setzen wir uns konstruktiv für eine qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte Krankenhausstruktur sowie eine flächendeckende Sicherung der medizinischen Versorgung in Bayern ein. Dabei gilt es, die Potenziale des medizinischen Fortschritts, der Ambulantisierung sowie der Digitalisierung auszuschöpfen." Was die Finanzierung der Reform angeht, haben die Ersatzkassen eine klare Position: "Alles Akteure müssen hier ihren Beitrag leisten. Die Steuerzahlenden in Bezug auf die öffentliche Daseins-Vorsorge und die Investitionen sowie die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler für die laufenden Betriebskosten. Die überwiegende Belastung der Gesetzlichen Krankenversicherung beim Umbau der Krankenhauslandschaft, wie es der vorliegende Referentenentwurf vorsieht, lehnen die Ersatzkassen entschieden ab." so Thomas Hackenberg, Leiter der vdek-Landesvertretung Bayern.

Potenziale der Digitalisierung nutzen

Einigkeit bestand bei der Frage der Digitalisierung. Es gilt hier, die vorhandenen Potenziale und Möglichkeiten zu nutzen. Konkret gilt es, die Akzeptanz und Attraktivität des E-Rezepts und der elektronischen Patientenakte zu stärken. Darüber hinaus haben die Ersatzkassen ein gemeinsames digitales Angebot unter dem Motto "Fit für Apps und Internet" etabliert. Versicherte finden auf gesund-digital.info Informationen zu elektronischer Patientenakte, E-Rezept und weiteren Gesundheitsangeboten. Dazu Thomas Hackenberg: "Im Gesundheitswesen gibt es immer mehr digitale Angebote. Damit alle davon profitieren, ist es wichtig, auch Menschen mitzunehmen, die bei der Nutzung von Apps und Co nicht so fit sind. Hier setzt das Ersatzkassenprojekt "Gesund-digital" an und schult die digitale Gesundheitskompetenz auf einfache Art und Weise."

Die Ministerin betonte, dass die Digitalisierung für sie ein Kernanliegen sei: " Wir arbeiten an einer umfassenden Digital-Offensive. 2024 starten wir eine Reihe von Projekten, die technisch wegweisend sind und gleichzeitig zeigen, welche Vorteile Digitalisierung und künstliche Intelligenz bieten. So schaffen wir zum Beispiel mit dem Projekt "Health Care BY Your Side" - ein digitales Ökosystem, das Patienten und Pflegebedürftige sowie Ärzte und Pflegekräfte bestmöglich bei den Veränderungen durch Digitalisierung und Innovation begleitet, wie etwa dem E-Rezept, der elektronischen Patientenakte für alle und anderen Anwendungen der Telematikinfrastruktur."

Stellenwert der Prävention erhöhen

Einen wertvollen Beitrag leistet die Ersatzkassengemeinschaft in der Prävention. Unter der Dachmarke gesunde-lebenswelten.com unterstützt der vdek Menschen durch eine gesundheitsfördernde Gestaltung ihrer Lebenswelten: Ob in der Kommune, der Werkstatt für Menschen mit Behinderung, der stationären Pflegeeinrichtung  oder im Krankenhaus. "Damit bündeln die Ersatzkassen ihr Engagement zur Stärkung der gesundheitlichen Chancengleichheit und vereinen verschiedene Aktivitäten mit dem Fokus auf Zielgruppen mit besonderem Präventions- und Gesundheitsförderungsbedarf", erläutert der Leiter der vdek-Landesvertretung. Auch Gesundheitsministerin Gerlach will die Prävention im Freistaat weiter stärken. Sie betonte: "Die Arbeiten an unserem Masterplan Prävention haben begonnen. Mit ihm nehmen wir die häufigsten Gesundheitsrisiken und auch die neuen Herausforderungen unserer Zeit mehr in den Blick, um frühzeitig entgegenzuwirken. Dazu zählen die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels, die Zunahme von psychischen Erkrankungen und der Umgang mit Suchtmitteln mit einem besonderen Fokus auf Cannabis. Unser Ziel ist es, die Gesundheitskompetenz der Menschen zu verbessern." Die Ministerin ergänzte: "Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe" Die Ausarbeitung des Masterplans Prävention erfolgt deshalb in den kommenden Monaten gemeinsam mit den Partnern im Bündnis für Prävention, zu dem seit Gründung im Jahr 2015 auch der vdek gehört. Denn sie leiten einen unverzichtbaren Beitrag, Maßnahmen und Angebote in die Fläche zu tragen und Prävention so den Menschen nahezubringen, zusammen mit weiteren Partnern wie dem Öffentlichen Gesundheitsdienst in Bayern und unseren Gesundheitsregionen plus. Gemeinsam können wir viel für die Gesundheit der Menschen im Freistaat erreichen."

vdek-Landesausschuss Bayern mit Gesundheitsministerin Judith Gerlach

Der vdek-Landesausschuss Bayern im Austausch mit der bayerischen Gesundheitsministerin (v.l.n.r): Alfred Kindshofer (BARMER), Hans Ehrenreich (KKH), Sophie Schwab (DAK), Staatsministerin Judith Gerlach, Thomas Hackenberg (vdek), Christian Bredl (TK)

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