vdek-Landesvertretung Hessen organisiert „study visit“ für US- Delegation

Anlässlich des Besuchs einer US-Delegation in Frankfurt informierte die vdek-Landesvertretung Hessen die Gruppe über das deutsche Gesundheitssystem. Beim sog. „study visit“ am 13. Juni 2014 wurde den amerikanischen Gesundheitsfachleuten nicht nur ein Einblick in die Arbeit des vdek gegeben; dank einer gelungenen Kooperation mit dem Universitätsklinikum Frankfurt konnte auch die Praxis des Gesundheitswesens in Deutschland hautnah erlebt werden.

Gruppenbild study visit in der vdek-LV Hessen

Gruppenbild der US-Delegation in den Räumen der vdek-Landesvertretung Hessen

Hintergrund des Besuchs

Der Austausch mit den amerikanischen Gästen rund um Phyllis Borzi, Assistant Secretary of Labor of the Employee Benefits Security Administration (politisch gewählte Staatssekretärin), kam durch eine Anfrage der AEIP - The European Association of Paritarian Institutions zustande. Die AEIP ist eine Partnerorganisation der Association Internationale de la Mutualité (AIM), dem Dachverband der Krankenversicherungsvereine und der gemeinnützigen Krankenversicherer in Europa und in der Welt, deren Mitglied der vdek ist. Der Verbandsvorsitzende des vdek, Christian Zahn, ist neu gewählter Präsident der AIM. Die AEIP veranstaltete in diesem Jahr in Frankfurt bereits ihre sechste transatlantische Konferenz.

Frau Borzis Abteilung ist für die Sicherung der Sozialleistungen von Arbeitnehmern zuständig. Das betrifft sowohl das Leistungsspektrum der Kranken- als auch der Rentenversicherung. Frau Borzi selbst war und ist ganz maßgeblich für die Reformen in den USA rund um den „Patient Protection and Affordable Care Act“, besser bekannt als „Obamacare“, verantwortlich.

Die weiteren Teilnehmer stammten zum Teil aus den Organisationen, welche die Konferenz organisierten. Auch ein ehemaliges Mitglied des Repräsentantenhauses der USA war unter den Besuchern.

study visit - Vorstellung des deutschen Gesundheitssystems und des vdek

"study visit" - Vorstellung des deutschen Gesundheitssystems und des vdek

Die Delegation in der vdek-Landesvertretung Hessen

Die Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen, Claudia Ackermann, und der Referatsleiter Selbstverwaltung und Internationales der vdek-Verbandszentrale in Berlin, Malte Enderlein, vermittelten der Delegation nicht nur grundlegende Informationen über das deutsche Gesundheitssystem, z. B. dessen historische Entwicklung, Finanzierung und Funktionsweise, sondern ebenso über die Aufgaben und Struktur des vdek.

Hierbei ergaben sich zahlreiche Nachfragen und angeregte Diskussionen. Vor allem die sektorenübergreifende Versorgung und der Austausch von Behandlungsinformationen zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen wurden neben Fragen rund um Finanzierungsmechanismen, steigende Ausgaben und eHealth-Anwendungen als zentrale Themen diskutiert sowie die unterschiedlichen Lösungsansätze und Entwicklungsstände in beiden Ländern verglichen.

Der Besuch des UCT und des Universitätsklinikums

Gruppenbild study visit Universitätsklinik - Besuch im Schockraum in der Zentralen Notaufnahme

"study visit" im Schockraum der Zentralen Notaufnahme des Universitätsklinikums Frankfurt

Im Anschluss besuchte die Delegation das Universitäre Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) und das Universitätsklinikum Frankfurt. Nach Begrüßung durch Prof. Dr. Dr. Zacharowski, stellvertretender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums, stellte PD Dr. Christian Brandts, Geschäftsführender Direktor des UCT, die Funktionsweise, Aufgaben und Herausforderungen des UCT vor. Hierbei wurde, seitens der Universitätsklinik erweitert durch den Direktor der Medizinischen Klinik II und Wissenschaftlichen Direktor Transnationale Onkologie am UCT, Prof. Dr. Hubert Serve, neben der medizinischen Systematik auch lebhaft über die unterschiedlichen Finanzierungsmechanismen für ein solches Zentrum und die Krebsforschung in Deutschland und den USA diskutiert.

Zum Abschluss des „study visits“ hatte die Universitätsklinik den Besuch ihrer „Zentralen Notaufnahme“ organisiert. Die Notaufnahme bietet sich auch deshalb als spannender Ort für den Besuch einer amerikanischen Delegation an, da sie in den USA schwerpunktmäßig andere Aufgaben als in Deutschland erfüllt: Dort sind die Notaufnahmen oft zentrale Anlaufstellen auch bei weniger dringenden Fällen im Bes. für Personen ohne Versicherungsschutz und daher oftmals überfüllt. Die Delegation zeigte sich vor diesem Hintergrund erstaunt, dass in der Notaufnahme der Universitätsklinik Frankfurt nicht regelmäßig Patienten in Betten auf dem Flur behandelt werden müssen.

Ausblick

Als Fazit des kurzen, aber informativen Besuchs lässt sich sagen, dass der Austausch mit Protagonisten aus anderen Gesundheitssystemen für alle Beteiligten wertvolle Informationen und Erfahrungen zur Weiterentwicklung des eigenen Systems vermitteln kann.

Ein ausführliches Interview mit Phyllis C. Borzi über ihre Eindrücke des „study visit“ finden Sie hier und im neuen ersatzkasse report.