Akteure in Hessen gestalten ebenfalls Strukturänderungen
Mit dem Gemeinsamen Landesgremium gemäß § 90a SGB V hat das Land Hessen seit vielen Jahren eine sektorenübergreifendes Beratungsgremium installiert, in dem seit dem Jahr 2016 auch die sektorenübergreifende Notfallversorgung (sNFV) eine zentrale Rolle spielt. In einem eigenen Arbeitsausschuss sNFV, der von der vdek-Landesvertretung Hessen moderiert wird, beschäftigt sich ein Untergremium mit den auch in der Studie der Maastricht University aufgeworfenen Fragestellungen. Vertreten sind dort alle relevanten Interessengruppen, im Bes. die unmittelbar mit der Notfallversorgung befassten Akteure, wie die KV Hessen, die kommunalen Spitzenverbände, die hessische Krankenhausgesellschaft, das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) und die GKV.
Trotz der auch in diesem Gremium vertretenen Partikularinteressen diskutieren die Akteure ganz offen über die spezifischen hessischen Herausforderungen. So war die Maastricht University im Rahmen einer spezifischen Fragestellung auch bereits vom Arbeitsausschuss sNFV mit einer Vorstudie beauftragt worden. In dieser wurden konkrete Vorschläge dargestellt, wie besonders gute Komponenten des Versorgungssystems z.B. aus Dänemark oder den Niederlanden auch in Hessen umgesetzt werden könnten.
Durch die Arbeit des Arbeitsausschusses sNFV konnten einige Impulse gesetzt werden, die inzwischen zu mehr Offenheit und zu Innovationen bei allen Akteuren geführt haben. Eingebettet in die seit Jahren geführte Diskussionen um die Reform der Notfallversorgung konnten – ohne dass eine solche Reform derzeit auf Bundesebene in Aussicht steht – schon konkrete Modernisierungsansätze erprobt und implementiert werden. Dazu gehört u.a. eine strukturierte Notrufabfrage, die inzwischen in den hessischen Leitstellen sukzessive umgesetzt wird. Auch die technische Vernetzung einiger regionaler Leitstellen (112) mit den Dispositionszentralen der KV Hessen (116117) im Rahmen des SaN-Projektes ist im Arbeitsausschuss sNFV ausführlich diskutiert und befördert worden.