Im Gespräch mit der Selbstverwaltung

Die Soziale Pflegeversicherung in ruhigeres Wasser lenken

Gemeinsam mit den Landesvertretungen Rheinland-Pfalz und Saarland hatte die vdek-Landesvertretung Hessen die Verwaltungsratsmitglieder der Ersatzkassen und der Medizinischen Dienste in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland am 08.03.2023 nach Mainz eingeladen. Auch der vdek-Verbandsvorsitzende Uwe Klemens sowie sein Stellvertreter Hansjürgen Schnurr nahmen an dem informativen und konstruktiven Austausch zwischen Selbstverwaltung, Hauptamt und den vdek-Landesvertretungen teil.

vdek-Info-Veranstaltung-08.03.2023-Uwe Klemens_klein

Uwe Klemens, Verbandsvorsitzender des vdek

Hauptthema war die aktuelle Situation in der sozialen Pflegeversicherung.

Nach einer kurzen Einführung in die Thematik durch Claudia Ackermann und Martin Schneider, vdek-Landesleitungen aus Hessen bzw. Rheinland-Pfalz / Saarland folgte ein Blick in den Arbeitsalltag der vdek-Landesvertretung Hessen und die Arbeit in den Pflegestützpunkten in Rheinland-Pfalz und dem Saarland.

Claudia Ackermann, vdek-Landesvertretung Hessen, und Martin Schneider, vdek-Landesvertretung Rheinland-Pfalz / Saarland

Claudia Ackermann, vdek-Landesvertretung Hessen, und Martin Schneider, vdek-Landesvertretung Rheinland-Pfalz / Saarland

Seit der Einführung der Sozialen Pflegeversicherung (SPV) 1995 hat sich vieles verändert, und sie steht nach der Corona-Pandemie vor größeren Herausforderungen denn je. Vor allem aufgrund der demografischen Entwicklung einerseits und der steigenden Kosten andererseits muss sich die SPV weiterentwickeln. Deshalb ist eine grundlegende Pflegereform notwendig. Der aktuelle Referentenentwurf eines Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetzes (PUEG) des BMG will eine moderate Ausweitung der Leistungen der sozialen Pflegeversicherung regeln, dies allerdings erst ab 2024. Zentrale Fragen zur finanziellen Belastung der Pflegebedürftigen selbst wie zur Stabilisierung der Finanzsituation der Pflegekassen bleiben unbeantwortet.  

Prof. Dr. Michael Isfort vom Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. beleuchtete die aktuellen Debatten aus wissenschaftlicher Sicht und zeigte an Beispielen, wie Pflege regional gestaltet und die Versorgung in der Pflege gesichert werden kann. Dabei zog er aus seinen Studien politisch relevante Schlüsse und plädierte für eine viel stärker regional orientierte Planung.

Am Ende eines spannenden und informativen Austauschs waren sich Selbstverwaltung, Wissenschaftler und Hauptamt einig: Um die Pflege langfristig zu sichern, muss die Form der Ausbildung überdacht, das Ehrenamt stärker vernetzt und der Pflegeberuf attraktiver gestaltet werden. Daneben ist auch eine nachhaltige Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung erforderlich.

vdek-Info-Veranstaltung-08.03.2023-Selbstverwaltung-Gruppenbild_klein

Weitere Bilder der Veranstaltung: