Veranstaltungen

Hier finden Sie Informationen zu den jüngsten Veranstaltungen der vdek Landesvertretung Niedersachsen.

Notfallversorgung - ein Notfall in der Versorgung?

Die Notfallversorgung in Deutschland ist grundlegend reformbedürftig. Diese Erkenntnis ist nicht neu, eine Reform längst überfällig. Deutlicher Hinweis sind überfüllte Notaufnahmen in den Krankenhäusern, in denen entgegen der eigentlichen Aufgabe derzeit auch leichtere Erkrankungen behandelt werden. Das Bundesgesundheitsministerium hat mittlerweile den Entwurf eines Gesetzes zur Reform der Notfallversorgung vorgelegt.

Für den vdek steckt in den Reformplänen viel Gutes, gleichzeitig sind jedoch dringend Nachbesserungen nötig. Das wurde auf dem Ersatzkassenforum 2024 in Hannover Mitte August deutlich. Dort trafen sich Fachleute aus Politik und Praxis, um sich über die Reform zu informieren und auszutauschen. Redebeiträge zum Thema kamen unter anderem vom Niedersächsischen Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi, der gesundheitspolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Claudia Schüßler, dem gesundheitspolitischen Sprecher der CDU-Fraktion, Volker Meyer sowie dem wissenschaftlichen Experten Prof. Dr. Thomas Krafft von der Universität Maastricht.

Patientenperspektive einnehmen

„Menschen mit akuten gesundheitlichen Problemen müssen transparent und zügig dorthin geleitet werden, wo sie die für sie passende Behandlung erhalten“, sagte vdek-Landesleiter Hanno Kummer.

Die Notaufnahmen an Krankenhäusern sind häufig überfüllt, weil sie sich auch um Patienten kümmern müssen, die ambulant in einer Arztpraxis behandelt werden könnten. Nach Aussagen des Bundesgesundheitsministeriums trifft das auf jeden dritten Fall in einer Notaufnahme zu.

Die geplante Reform sieht unter anderem so genannte Integrierte Notfallzentren an Krankenhäusern vor. Dort wird entschieden, ob ein Patient tatsächlich in die Notaufnahme kommt oder in einer angeschlossenen Notdienstpraxis behandelt wird. Außerdem stehen für ambulant zu behandelnde Akutfälle rund um die Uhr telemedizinische und aufsuchende Angebote zur Verfügung.

Rettungsdienst mit einbeziehen

Trotz passender Richtung der Reform fehlt für den vdek die verbindliche Einbeziehung des Rettungsdienstes. „Ein gemeinsames Gesundheitsleitsystem von Rettungsdienst und ärztlichem Notdienst ist Kernvoraussetzung für eine besser funktionierende und effiziente Notfallversorgung“, sagte Kummer. „Für die schnelle Wahl der richtigen Versorgung darf nicht entscheidend sein, ob jemand die 112 oder die 116117 gewählt hat. Beide Stellen müssen zwingend miteinander vernetzt sein.“

Damit ärztlicher Notdienst und Rettungsdienst verpflichtend miteinander kooperieren, müssten die rechtlichen Rahmenbedingungen geändert und Regelungen für den Rettungsdienst in einem Bundesgesetz verankert werden. Bislang ist die Gesetzgebung beim Rettungsdienst anders als bei der ärztlichen Versorgung Sache der Länder.

 

Impressionen vom Ersatzkassenforum 2024:

Ersatzkassenforum 2023

Es war ein heißes Eisen, über das die Beteiligten beim Ersatzkassenforum 2023 diskutierten. Die Krankenhausreform ist in der Gesundheitspolitik schließlich DAS Thema schlechthin. Einig waren sich alle, dass es ein Weiter-So bei der Krankenhausversorgung nicht geben darf. Die Kliniklandschaft in Deutschland und somit auch in Niedersachsen muss im Zuge der kommenden Reform nachhaltig umgestaltet werden.  

„Wir brauchen mehr Tempo bei der Umsetzung der Krankenhausreform". so die vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner. „Eine älter werdende Gesellschaft und zunehmender Fachkräftebedarf erfordern eine Neuausrichtung von Versorgungsangeboten: Hochspezialisierte Kliniken und regionale Gesundheitszentren sollten sich ergänzen."

Deutliche Worte fand Gesundheitsökonom Prof. Dr. Reinhard Busse von der TU Berlin, der auch Mitglied der Regierungskommission Krankenhaus ist. „Die derzeitige Krankenhausversorgung nutzt nicht hinreichend die Möglichkeiten des medizinischen Fortschritts. Dadurch, dass wir zu viele, oft kleine und wenig spezialisierte Krankenhäuser haben, landen viele Patienten und Patientinnen am falschen Ort." So würden nur etwa jedes zweite Krankenhaus, das Schlaganfälle behandelt, über eine entsprechende Spezialabteilung („Stroke Unit") verfügen.

Im Anschluss an die Vorträge debattierten bei einer Podiumsdiskussion  unter anderem Abgeordnete des Niedersächsischen Landtages darüber, wie die Krankenhauslandschaft in Zukunft aussehen soll.

Selbsthilfepreis 2023

Es waren viele glückliche Gesichter zu sehen im Alten Rathaus von Hannover. Dort zeichneten die Ersatzkassen Selbsthilfegruppen aus ganz Niedersachsen für ihr tolles Engagement aus. Thema diesmal: Sucht. Fünf Gruppen konnten sich über ein Preisgeld von je 1.000 Euro freuen.

Aber auch weitere Gruppen wurden von Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi und vdek-Landesleiter Hanno Kummer höchstpersönlich mit einer Urkunde ausgezeichnet. Überhaupt: Es ging weniger ums Gewinnen sondern mehr darum, der Selbsthilfearbeit ein Forum zu bieten. 

Und so gab´s spannende Einblicke in den Alltag vieler Gruppen. Auch ein Fernsehteam des NDR war vor Ort. Im Anschluss an die Preisverleihung stand bei einem Imbiss der gemeinsame Austausch im Vordergrund.

Verabschiedung Jörg Niemann

Am 01.09.2021 wurde der langjährige Leiter der vdek-Landesvertretung Niedersachsen, Jörg Niemann, feierlich mit Gästen aus Politik, Gesundheitsversorgung und Verbänden verabschiedet. Eine kleine Auswahl an Fotos finden Sie hier.