Eigenbeteiligung in Pflegeheimen

vdek Rheinland-Pfalz: Die monatliche Eigenbeteiligung in der stationären Pflege steigt weiter - Politik muss endlich wirksam handeln

Pflegebedürftige in Pflegeheimen müssen im Vergleich zum Vorjahr erneut mehr Geld aus eigener Tasche bezahlen, das zeigt eine Datenauswertung des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) vom 1. Juli 2025. So ist die Eigenbeteiligung im ersten Aufenthaltsjahr in Rheinland-Pfalz von 2.924 Euro auf 3.051 Euro monatlich gestiegen. Das sind 4,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Gründe dafür sind steigende Personal- und Lebenshaltungskosten. „Die Eigenbeteiligung der Versicherten steigt seit Jahren kontinuierlich an. Den Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern in Rheinland-Pfalz sind Belastungen in dieser Größenordnung nicht mehr zuzumuten. Um das schnell zu ändern, müssen die Länder ihre Verpflichtungen bei Investitionen und der Ausbildung des Personals erfüllen“, so Martin Schneider, Leiter der vdek-Landesvertretung Rheinland-Pfalz.

Lösungen zur Begrenzung der Eigenbeteiligung erforderlich

Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe unter Leitung von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken hat die Arbeit gerade begonnen. Es geht um eine nachhaltige Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung (SPV), die als Teilleistungsversicherung konzipiert ist. Um die Belastung der Pflegebedürftigen zu stoppen, müssen hier auch Lösungen zur Begrenzung der Eigenbeteiligung gefunden werden. Dazu gehört, dass die Länder endlich ihrer Verpflichtung nachkommen, die Kosten für bauliche und Instandhaltungskosten sowie Ausbildungskosten zu übernehmen, statt diese den Pflegebedürftigen aufzubürden. Die Eigenbeteiligung enthält nämlich neben den Pflegekosten (einrichtungseinheitlicher Eigenanteil (EEE)) und den Kosten für Unterkunft und Verpflegung die sogenannten Investitionskosten und die Ausbildungskosten für Pflegekräfte. „Die Länder entziehen sich hier seit Jahren der finanziellen Verantwortung. Allein durch die Übernahme der Investitionskosten könnten die Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner in Rheinland-Pfalz monatlich um bundesdurchschnittlich 499 Euro entlastet werden. Die Übernahme der Ausbildungskosten durch das Land brächte eine weitere Entlastung um bis zu 102 Euro im ersten Aufenthaltsjahr”, betonte Schneider.

Entwicklung der Eigenbeteiligung für Pflegeheimbewohnende in Rheinland-Pfalz

Die Höhe der Eigenbeteiligung für Pflegeheimbewohnende variiert je nach Einrichtung in Rheinland-Pfalz. Zudem gilt, dass der von den Pflegebedürftigen selbst zu tragende Anteil aufgrund gestaffelter Zuschüsse der Pflegekassen mit zunehmender Aufenthaltsdauer geringer wird. Der Zuschuss beträgt im ersten Aufenthaltsjahr 15 Prozent des zu zahlenden EEE, im zweiten Jahr 30 Prozent, im dritten Jahr 50 und danach 75 Prozent. Wie sich die Kosten im Detail zusammensetzen und wie sie sich im Vergleich zum Vorjahr entwickelt haben, zeigen unsere Übersichtsgrafiken:

RLP 7_2025 Finanzielle Belastung einer/eines Pflegebedürftigen im Pflegeheim
RLP 7_2025 Vergleich 2024 finanzielle Belastung stationaere Pflege

Weitere Informationen zur sozialen Pflegeversicherung sowie die aktuellen Grafiken zu den Eigenanteilen in der stationären Pflege finden Sie im vdek-Fokus Pflege. Umfassende Antworten auf Fragen rund um die Finanzierung der Heimplätze beantworten unsere FAQ.

Informationen zu den Heimplatz-Kosten jeder einzelnen Einrichtung zeigt der vdek-Pflegelotse, unser Online-Portal für die Suche nach dem passenden Pflegeangebot.

Die vdek-Forderungen für eine Reform der Pflegeversicherung im Detail zeigt die Broschüre „Gute Pflege – stabile Finanzen: Pflegeversicherung zukunftsfest ausgestalten“.

Dr. Tanja Börner
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Rheinland-Pfalz
Wilhelm-Theodor-Römheld-Str. 22
55130 Mainz

Tel.: 0 61 31 / 9 82 55 - 15
Fax: 0 61 31 / 83 20 15

E-Mail: tanja.boerner@vdek.com

Silke Sann
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Rheinland-Pfalz
Wilhelm-Theodor-Römheld-Str. 22
55130 Mainz

Tel.: 0 61 31 / 9 82 55 - 11
Fax: 0 61 31 / 83 20 15

E-Mail: silke.sann@vdek.com