Prof. Dr. med. Ursula Rieke
Vorstandsvorsitzende Landeszentrale für Gesundheitsförderung e.V. (LZG) in Rheinland-Pfalz
Prof. Dr. med. Ursula Rieke
Vorstandsvorsitzende Landeszentrale für Gesundheitsförderung e.V. (LZG) in Rheinland-Pfalz
Rieke: Gesundheitliche Bedrohungen - wie aktuell bei diesem Jahrhundertereignis einer schweren Pandemie-, rütteln am gesundheitlichen Selbstverständnis und an der gefühlten Lebenssicherheit.
Es erhöht sich die Bereitschaft, sein Gesundheits-Wissen zu erhöhen und Verhalten zu verändern. Insofern sollten wir nach Corona die Chance ergreifen, gerade die Präventionsbotschaften zu infektiologischen Erkrankungen mit Schutz- und Impfbewusstsein zu intensivieren. Das betrifft neben den Formen der Hepatitis A/B/C/D/E, ebenfalls HIV/Aids und andere sexuell übertragbare Infektionen (STI), dazu Reiseinfektionen, Kinderkrankheiten und vor allem Atemwegsinfektionen incl. Tuberkulose. Hygiene- und Schutzverhalten müssen gelehrt und eingeübt werden. Life-Style-Botschaften zur Bedeutung von Bewegung, gesunder Ernährung, Umgang mit Rauchen, Alkohol und anderen abhängig machenden Faktoren dürfen dabei nicht vergessen werden.
Darüber hinaus hat die Pandemie im Brennglaseffekt die größere Gefährdung benachteiligter Gruppen identifiziert. Dieses ist bei der Pandemie HIV/Aids ebenfalls sehr gut wissenschaftlich belegt. Es betrifft Bildungs- und Lebensbedingungen im Sozialraum. Stärker als bisher muss für das globale Bewusstsein geworben werden: dass es der Welt -den Nationen- nur so gut gehen kann, wie es jedem einzelnen geht.
Rieke: Die LZG bietet bereits seit einigen Jahren Online-Fortbildungen und mit Zertifizierungen allem im Suchtbereich und findet große Akzeptanz. Neu seit Ende 2020 ist das Format: LZGoes Web, welches sich mit hochaktuellen Vortragsthemen großer Resonanz erfreut. Das digitale Fortbildungsformat reagiert flexibel und spart Zeit und Anfahrtswege.
Rieke: Das Land ist in gemeinsamer Betroffenheit von der Corona Bedrohung in seinen Gesundheitsinstitutionen enger zusammengerückt. Die LZG mit ihren zahlreichen Gesundheitspartnerinnen und Partnern nimmt dabei eine wichtige Rolle ein. Die Motivation aller, vor allem im Sinne der am stärksten bedürftigen Zielgruppen ist es, wirksame gesundheitsfördernde Maßnahmen zu identifizieren und umzusetzen. Dabei sind kreative Ideen, digitale Medien und die Gesundheitspolitik mit Optionen durch das Präventionsgesetz hilfreich."