Flächendeckende fachärztliche Überversorgung in Bayern

„In Bayern herrscht eine fast flächendeckende Überversorgung der Bevölkerung mit fachärztlichen Leistungen. Daher ist ‚Ärztemangel’ sowohl heute als auch in absehbarer Zukunft kein Thema im Freistaat“, widerspricht Dr. Ralf Langejürgen, Leiter der vdek-Landesvertretung Bayern, den jüngsten pauschalen Behauptungen der Ärztefunktionäre über einen angeblichen Nachholbedarf bei der ärztlichen Versorgungsdichte. „Auch bei der hausärztlichen Versorgung erreicht die Überversorgung in Bayern fast die 50-Prozent-Grenze“.

Das bayerische Gebiet ist in 80 Planungsbereiche unterteilt. Bei Chirurgen, fachärztlichen Internisten, Orthopäden und diagnostischen Radiologen besteht Überversorgung in allen Planungsbereichen. Die Überversorgung mit Anästhesisten, Kinder- und Jugendärzten, Nervenärzten sowie Urologen ergibt sich in 98 Prozent der Planungsbereiche. In 93 Prozent der Planungsbereiche herrscht Überversorgung mit Haut- und Frauenärzten.

Der Versorgungsgrad in einzelnen Planungsbereichen zeigt, in welcher Relation die Ist-Zahl der niedergelassenen Ärzte zur Soll-Zahl steht. Ein Versorgungsgrad von 100 Prozent bedeutet, dass die Ist-Zahl der niedergelassenen Ärzte in diesem Planungsbereich der Soll-Zahl entspricht. Steigt der Versorgungsgrad über die 110-Prozent-Grenze hinaus, herrscht in dem Planungsbereich Überversorgung. Von Unterversorgung spricht man erst dann, wenn bei Hausärzten die 75-Prozent-Grenze und bei Fachärzten die 50-Prozent-Grenze unterschritten wird.

 


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