Gesundheitsforum in München

vdek-Chef fordert: Alle Sparmöglichkeiten im Gesundheitswesen ausschöpfen

Der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek), Thomas Ballast, hat den Vorschlag des Bayerischen Gesundheitsministers, Dr. Markus Söder, begrüßt, den Zusatzbeitrag künftig nur noch prozentual zu erheben. Anlässlich des Gesundheitsforums des vdek und der Hanns-Seidel-Stiftung am 2. Juli 2010 in München erklärte Ballast: „Die Zusatzbeiträge in der pauschalen Form haben sich nicht bewährt. Der Verwaltungsaufwand bei den pauschalen Beiträgen ist riesig. Wenn gespart werden soll, dann sollte auch bei den Verwaltungskosten gespart werden. Die prozentuale Erhebung des Zusatzbeitrages ist einfach zu regeln, außerdem wird der Sozialausgleich über das Quellenabzugsverfahren gleich mit organisiert. Das ist gerechter und spart Bürokratiekosten“.

Ballast stellte jedoch auch klar: „Bevor der Zusatzbeitrag weiter angehoben wird, sollten alle Sparmöglichkeiten ausgeschöpft werden.“ Schon jetzt zeichne sich ab, dass die Sparbemühungen der Bundesregierung nicht ausreichen werden, um das Finanzloch in 2011 in Höhe von elf Milliarden Euro zu stopfen. „Etwa fünf Milliarden Euro bleiben übrig, die über Zusatzbeiträge finanziert werden müssen.“ Rein rechnerisch werden die Kassen dann acht Euro an Zusatzbeiträgen von ihren Versicherten verlangen müssen. Heute sind es rund sechs Euro im Durchschnitt.

Der vdek hat der Regierung umfangreiche Sparvorschläge gemacht, die über die bislang bekannt gewordenen Maßnahmen der Bundesregierung hinausgingen. Wichtig ist es, dass alle Leistungsbereiche unter die Lupe genommen werden. „Das gilt aus unserer Sicht auch für die teuren Hausarztverträge, die den Patienten in der heutigen Konstruktion keinen Zusatznutzen bringen. Auch bei den Ärzten und Krankenhäusern müssten echte Nullrunden kommen“, so Ballast weiter.

Ballast appellierte eindringlich an die Bundesregierung, „von der geplanten Festschreibung des Arbeitgeberbeitrags die Finger zu lassen. “Die paritätische Finanzierung sei ein hohes Gut, das für die notwendige soziale Balance in der Gesellschaft sorge. „Für die ausufernden Kostensteigerungen und für krisenbedingte Einnahmeausfälle dürfen nicht allein die Versicherten zur Verantwortung gezogen werden“.

 


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