Pflegeforum in München

vdek-Chefin Ulrike Elsner begrüßt die Reformschritte der Großen Koalition und plädiert für eine nachhaltige Finanzierung der Pflegeversicherung

„Unsere Gesellschaft kann die demografischen Herausforderungen in der Pflege innerhalb des solidarisch finanzierten Systems stemmen. Sie muss es nur wollen“. Diese Botschaft richtete Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen (vdek), an die Teilnehmer eines hochkarätig besetzten Pflegeforums heute in München. Thema des vom vdek gemeinsam mit der Hanns-Seidel-Stiftung durchgeführten Forums war „Pflege von morgen – Weichenstellungen und Herausforderungen“. Elsner machte deutlich, wie wichtig die Sicherstellung einer nachhaltigen Finanzierung für die Zukunft der sozialen Pflegeversicherung sei.

Zur solidarischen Beitragsfinanzierung sieht die vdek-Vorstandsvorsitzende keine praktikablen Alternativen. Kapitalgedeckte Lösungen, wie die Zusatzvorsorge beim „Pflege-Bahr“, seien kaum geeignet, größere Finanzierungslücken zu schließen. Denn Geringverdiener könnten sich den Pflege-Bahr nicht leisten und für die Masse der sogenannten Babyboomer, die in zehn, fünfzehn Jahren in Rente gehen, käme er zu spät. Auch der im neuen Pflegestärkungsgesetz vorgesehene Pflegevorsorgefonds stelle keine Alternative dar, weil eine Nachhaltigkeitsreserve in dieser Form den Beitragsbedarf nur minimal abfedere. Außerdem sei der Fonds vor dem Zugriff des Staates nicht geschützt.

Elsner vertrat die Meinung, dass der Beitragssatz zur sozialen Pflegeversicherung, der Ende dieser Legislaturperiode bei 2,55 Prozentpunkten liegen wird, auch in den nächsten Jahren moderat ansteigen müsse, wenn das heutige Niveau der Pflegeversicherung erhalten bleiben soll. „Die Leistungen der Pflegeversicherung müssen daher an eine gesamtwirtschaftliche Kenngröße wie beispielsweise die allgemeine Preissteigerung gekoppelt werden, damit es zu keiner schleichenden Entwertung kommt und die Pflegeversicherung nicht langsam erodiert“, so die Vorstandsvorsitzende abschließend.

Druckversion der Pressemitteilung 20141126.pdf

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