vdek-Broschüre „Ungleiche Partner“ – ein Ratgeber für Selbsthilfegruppen im Umgang mit Spenden der Pharmaindustrie

Der Verband der Ersatzkassen (vdek) hat die aktualisierte und erweiterte Ausgabe der Broschüre „Ungleiche Partner - Patientenselbsthilfe und Wirtschaftsunternehmen im Gesundheitssektor“ veröffentlicht. Dabei handelt es sich um einen nützlichen Ratgeber für die gesundheitlichen Selbsthilfegruppen im Umgang mit den Spenden der Pharma- und Medizinproduktehersteller. Getragen vom ehrenamtlichen Engagement sind die Selbsthilfegruppen auf finanzielle Unterstützung Dritter angewiesen. Eine der Quellen sind die Sponsorengelder aus der Pharmaindustrie. Bei dieser Hilfeleistung ist allerdings Vorsicht geboten, weil sie von eigennützigen Interessen des Spenders geleitet werden könnte.

„Die Unabhängigkeit der gesundheitlichen Selbsthilfe ist ein hohes Gut und darf nicht gefährdet werden. Daher bitten wir die Selbsthilfegruppen um erhöhte Wachsamkeit bei der Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen. Die Einflussnahme ist oft subtil und schwer erkennbar. Finanzielle Zuwendungen schaffen eventuell unbeabsichtigte Abhängigkeiten“, mahnt Ralf Langejürgen, Leiter der Landesvertretung Bayern des Verbandes der Ersatzkassen.

Transparenz ist das beste Mittel, um begründete oder spekulative Verdachtsmomente ein für alle Mal zu beseitigen. Nach diesem Grundprinzip läuft beispielsweise die Förderung der gesundheitlichen Selbsthilfegruppen seitens der gesetzlichen Krankenkassen und ihrer Verbände in Bayern. Als Förderer wissen sie, wie das Geld bis auf den letzten Cent unter den Selbsthilfegruppen verteilt wird, und können die Verteilung der Fördergelder bei Nachfragen offenlegen.

„An Spenden und Sponsoring der Pharmaunternehmen ist nichts auszusetzen. Was die Ersatzkassen fordern, ist die Offenlegung von Geldflüssen. Die Pharmaindustrie ist aufgefordert, mindestens einmal im Jahr detailliert über ihre finanziellen Zuwendungen für die gesundheitlichen Selbsthilfegruppen zu berichten. Sehr hilfreich wäre die Einrichtung eines Förderfonds, in den die spendenwilligen Unternehmen einzahlen könnten. Eine unabhängige Instanz könnte dann das Geld bedarfsorientiert an die Selbsthilfegruppen verteilen“, so Ralf Langejürgen.

Die vdek-Broschüre steht als Datei zum Download bereit. Die Internetadresse lautet www.vdek.com/vertragspartner/selbsthilfe.html. In gedruckter Form ist die Broschüre in der vdek-Landesvertretung erhältlich.

Kontakt

Dr. Sergej Saizew
Stellv. Leiter und Pressesprecher
vdek-Landesvertretung Bayern
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