Die vdek-Landesvertretung Saarland hat bei Dr. Joachim Meiser, Vorstand
der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland, nachgefragt, warum das RESIST-Projekt gerade im Saarland so
erfolgreich war und was man für andere Versorgungsprojekte aus RESIST
lernen kann.
Drei Fragen an den Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Dr. Joachim Meiser
Warum war aus Ihrer/KV-Sicht das Projekt RESIST im Saarland so erfolgreich?
Meiser: Im Vergleich zu den übrigen teilnehmenden Bundesländern weist das Saarland einen starken Rückgang auf.
Entscheidend dazu beigetragen hat sicherlich die gezielte Online-Schulung für die mitwirkenden Ärzte und die zur Verfügung gestellten Materialien wie Infozept, Plakate und Flyer. Dies stellt eine gute Basis für das so wichtige Arzt-Patienten-Gespräch dar, eben auch zur Vorbereitung der Patienten auf das Arztgespräch.
Was sollten wir aus dem RESIST-Projekt (für die Versorgung der Saarländer) mitnehmen/lernen?
Meiser: Die Arzt-Patienten-Kommunikation ist wichtig für die Sensibilisierung sowie die anschließende Akzeptanz ohne Antibiotika auszukommen. Von Bedeutung ist ebenfalls die Übernahme verstärkter Selbstverantwortung durch den Patienten. Hierbei hat sich „shared decision making“ als gemeinsame Entscheidungsfindung als wirksam erwiesen. Das Bewusstsein für die Wichtigkeit des richtigen Umgangs mit Antibiotika hat sich gestärkt.
Und warum würde es sich aus Ihrer/ KV-Sicht lohnen das RESIST-Projekt auf alle GKV-Versicherte und KV-Bezirke auszuweiten?
Meiser: Um nachhaltige Effekte zu erzielen sollte diese Versorgung beibehalten werden. Die Ergebnisse können sich sehen lassen, die Verordnungszahlen reduzieren sich. Die positiven Veränderungen sind es wert, die Versorgung dauerhaft für alle Patienten in den Leistungskatalog der GKV aufgenommen zu werden.