RESIST zeigt Wirkung im Kampf gegen den unnötigen Einsatz von Antibiotika
Innerhalb des Studienzeitraumes ist die Verordnungsrate von Antibiotika bei akuten Atemwegsinfekten deutschlandweit bei Patienten der an RESIST beteiligten Fachgruppen (HA, KJ, HNO) um 16 Prozent gesunken. Während in der Wintersaison Q4/2016-Q1/2017 noch 29 Prozent der Patienten mit akutem Atemwegsinfekt ein Antibiotikum erhielten, waren es im Zeitraum Q4/2018-Q1/2019 nur noch 24 Prozent. Von den an RESIST teilnehmenden Regionen erfolgte die stärkste Reduktion mit 21 Prozent (relative Reduktion) in Westfalen-Lippe; dicht gefolgt vom Saarland mit 18 Prozent.
Verordnungsrate bei Atemweginfektionen im zeitlichen Vergleich
Durch gezielte Onlineschulungen von Ärzten, Infomaterial für die Patienten und Aushänge bzw. Poster in den teilnehmenden Praxen wurden die Patienten darüber informiert, dass zum Beispiel der Einsatz von Antibiotika bei Erkältungen, da diese oftmals durch Viren ausgelöst werden, wirkungslos ist. Mehr
Die vdek-Landesvertretung Saarland hat bei Dr. Joachim Meiser Vorstand der KVS nachgefragt, warum das RESIST-Projekt gerade im Saarland so erfolgreich war und was man für andere Versorgungsprojekte aus RESIST lernen kann. Alle Fragen und das komplette Interview finden Sie hier.
Auf der Homepage des vdek finden Sie weitere Informationen zum Innovationsfondsprojekt RESIST, das gesamte Material zum Download sowie die bundesweiten Ergebnisse des Projekts. Mehr
Bisherige Veröffentlichung der vdek-Landesvertretung:
Im Saarland haben 209 niedergelassene Ärzte am RESIST-Projekt und der Online-Schulung teilgenommen. Und dies mit Erfolg, denn das Saarland hat mit 18 Prozent den zweit höchsten relativen Rückgang von Antibiotikaverordnungen bundesweit. » Lesen
Die Ersatzkassen und die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Saarland engagieren sich seit 2017 in dem Projekt „RESISTenzvermeidung durch adäquaten Antibiotikaeinsatz bei akuten Atemwegsinfektionen“ für eine Verringerung unnötiger Antibiotikaverordnungen. Das gemeinsame Projekt scheint bereits Wirkung zu zeigen, seit dem Start am 1. Juli 2017 sind die Zahlen der Antibiotikaverordnungen im Saarland gesunken. » Lesen
Im Vergleich zu anderen Bundesländern erhalten Saarländer öfter Antibiotika verordnet. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt liegen die Ausgaben pro Versicherten für Antibiotika im Saarland um etwa 20 Prozent höher. Um aber Resistenzen zu vermeiden, sollte der unnötige Einsatz von Antibiotika und vor allem Breitspektrum-Antibiotika vermieden werden. Damit die Wirksamkeit vorhandener Antibiotika möglichst lange bestehen bleibt, sollte sichergestellt werden, dass diese nur dort eingesetzt werden, wo sie medizinisch notwendig und sinnvoll sind. 80 Prozent der Antibiotika in Deutschland werden durch niedergelassene Ärzte verordnet. » Lesen