Pflegeberatung im Saarland - Ein Modell für Deutschland?

Pflegestützpunkte-Dialog bilanziert und diskutiert Arbeit der Pflegestützpunkte

Die drei Pflegestützpunkte im Regionalverband laden alle Interessierten zum Saarbrücker Pflegestützpunkt-Dialog 2016 am Montag, den 5. September, ab 10 Uhr in den Festsaal des Saarbrücker Schlosses ein. Seit nunmehr sieben Jahren bieten die Pflegestützpunkte in Saarbrücken-Mitte, Völklingen und Sulzbach ein kostenloses Beratungsangebot, das von den Kranken- und Pflegekassen, vom Land und dem Regionalverband Saarbrücken zu gleichen Teilen getragen wird. In zwei Vorträgen und einer anschließenden Diskussionsrunde wird die bisher geleistete Beratungs- und Betreuungsarbeit bilanziert und Perspektiven für die zukünftige Entwicklung aufgezeigt.

Die Pflegestützpunkte wenden sich an behinderte, ältere sowie pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige. Sie bieten umfängliche Hilfen „aus einer Hand” an und haben sich die Koordination aller Möglichkeiten der Versorgung im Pflegefall zur Aufgabe gemacht. Regionalverbandsdirektor Peter Gillo stellt fest: „In der Verwirklichung des Rechtsanspruchs auf eine neutrale und kostenfreie Pflegeberatung ist das Saarland deutschlandweit ganz vorne. Die kompetenten Pflegeberater in den Pflegestützpunkten im Regionalverband helfen den Menschen bei allen Fragen rund um Pflegebedürftigkeit, Langzeiterkrankung und Behinderung.“ Das Beispiel des Pflegestützpunktes Saarbrücken-Mitte belegt, wie intensiv die Menschen im Regionalverband dieses soziale Dienstleistungsangebot in Anspruch nehmen. Seit 2010 nehmen jährlich zwischen 1.200 und 2.300 Hilfesuchende den Pflegestützpunkt in Anspruch. 2015 wurde in über 300 Fällen die kostenlose Beratung in der Wohnung des Hilfebedürftigen angeboten.

Helga Setz vom vdek, Geschäftsführerin des Pflegestützpunktes Saarbrücken, ist stolz darauf, dass die Pflegestützpunkte wertvolle Helfer für Menschen in Not sind: „Wir erreichen die gesetzlich vorgegebenen und vereinbarten Ziele: Wir haben die medizinische, pflegerische und soziale Versorgung in der eigenen Wohnung stabilisiert und konnten Krankenhausaufenthalte verkürzen und eine vorzeitige Heimpflege verhindern.“ Die Pflegestützpunkte verfügen über ein flächendeckendes Netz an den verschiedensten Hilfsangeboten. Dieses beinhaltet viele Möglichkeiten, um möglichst lange und gut versorgt in der eigenen Wohnung bleiben zu können. Die jeweiligen Geschäftsführer der beiden Pflegestützpunkte in Völklingen und Sulzbach, Peter Vogt von der AOK und Thomas Bieler von der Knappschaft-Bahn-See, bestätigen auch für ihre Pflegestützpunkte diese Erfolge. Sie sehen aber auch Handlungsbedarf: Die zunehmende Zahl von alleinlebenden hochbetagten Menschen, bei denen immer häufiger Pflegebedürftigkeit und Langzeiterkrankung zusammentreffen, stellt die Arbeit in den Stützpunkten vor neue Anforderungen. Peter Gillo sieht zusätzliche Aufgaben für die Pflegeberater. Denn die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege betrifft immer mehr Menschen. Auch bei der Bewältigung dieser Herausforderungen kann gute Pflegeberatung in enger Zusammenarbeit mit den Unternehmen helfen.

Kontakt

Angela Legrum
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Saarland

Tel.: 06 81 / 9 26 71 - 17
E-Mail: angela.legrum@vdek.com