Zielgruppenspezifische Projektförderung

Frankfurt am Main startet als erste hessische Kommune Präventionsprojekt für vulnerable Bevölkerungsgruppen

Die Stadt Frankfurt am Main erhält als erste hessische Kommune im Rahmen des Kommunalen Förderprogrammes „Zielgruppenspezifische Projektförderung“ des GKV-Bündnisses für Gesundheit für die Weiterentwicklung des KoGi (Kommunale Gesundheitslotsen interkulturell)-Konzeptes eine Förderung in Höhe von rund 90.000 Euro für die nächsten 3 Jahre. Bei positiver Entwicklung des Projekts kann die Förderung um ein weiteres Jahr mit einer Förderung in Höhe von rund 20.000 Euro verlängert werden. Die Förderung erfolgt durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen nach § 20a Abs. 3 SGB V.

Im Projekt werden regelmäßig bereits seit 2013 Menschen mit Migrationshintergrund zu KoGi-Lotsinnen und –lotsen ausgebildet. Im Jahr 2019 wurde das Projekt mit dem hessischen Gesundheitspreis ausgezeichnet. Nach ihrer Ausbildung informieren die KoGi-Lotsinnen und Lotsen im Auftrag des Gesundheitsamtes in spezifischen Einrichtungen (z.B. Migrantenvereine, Moscheen, kulturellen Institutionen) Migrantinnen und Migranten in ihrer jeweiligen Muttersprache u.a. über das deutsche Gesundheitssystem sowie über Themen der Gesundheitsförderung und Prävention. Um auch die Gesundheitskompetenz der Eltern von (Klein-)Kindern zu stärken, werden KoGi-Lotsinnen und Lotsen zur Elternbildung nun auch gezielt für den Einsatz in Krippen, Kitas und Grundschulen ausgebildet.

Spezifisch ausgebildete interkulturelle Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die ihr gesundheitsbezogenes Wissen niedrigschwellig an vulnerable Familien mit Kindern weitergeben, sind ein unverzichtbarer und wertvoller Baustein zur Herstellung von Chancengleichheit in Bezug auf Gesundheit in der Stadt Frankfurt am Main“, erläutert Frau Dr. Schade, Projektleitung.

Martina Makowski vom Mehrgenerationenhaus Frankfurt fügt hinzu: Die mehrsprachige Kommunikation in Gesundheitsthemen unterstützt Eltern und Einrichtungen. Wir freuen uns sehr darauf, hier unsere Erfahrungen als Kooperationspartner einzubringen. Das ist ein spannendes Projekt“.

Insgesamt sollen in den kommenden drei Jahren 90 Lotsinnen und Lotsen ausgebildet werden. Die Ausbildung der ersten 30 „KoGi“-Lotsinnen und -losten erfolgt durch das Gesundheitsamt in Kooperation mit dem Mehrgenerationenhaus Frankfurt (Kinder im Zentrum Gallus e.V.). Sie soll 2021 starten und vor allem Bürgerinnen und Bürger aus Höchst und Unterliederbach zu interkulturellen Gesundheits-Multiplikatorinnen und -Multiplikatoren schulen.  

Das KoGi-Projekt ist in die Gesamtstrategie von GUT GEHT’S eingebettet und liefert einen wertvollen Beitrag zur Gesundheitsförderung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen durch die Stärkung der Gesundheitskompetenz ihrer Eltern.

„Wir freuen uns sehr, dass das erfolgreiche KoGi Projekt durch die erhaltene Förderung weiter ausgebaut werden kann mit der Entwicklung eines spezifischen Moduls für Krippen/Kita und Schulen. Das im Rahmen der Gesamtstrategie von GUT GEHT’S innerhalb unserer Stadt verfolgte Gesundheitsziel „Gesund Aufwachsen“ wird innerhalb dieses Projektes gezielt und nachhaltig aufgegriffen“, erklärt der Frankfurter Gesundheitsdezernent Stefan Majer.

„Mit der „Zielgruppenspezifischen Projektförderung“ unterstützen die gesetzlichen Krankenkassen in Hessen Interventionen zur Gesundheitsförderung für vulnerable Bevölkerungsgruppen auf kommunaler Ebene. Jeder Landkreis und jede kreisfreie Stadt kann eine Förderung beantragen und wird bei der Umsetzung gesundheitsfördernder und präventiver Maßnahmen für gesundheitlich besonders gefährdete Personenkreise mit bis zu 110.000 Euro unterstützt“, erklärt Claudia Ackermann, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen, für die gesetzlichen Krankenkassen in Hessen.

Anträge für die „Zielgruppenspezifische Projektförderung“ können noch bis zum 31.12.2020 gestellt werden. Zentrale Anlaufstelle ist das Programmbüro des GKV-Bündnisses für Gesundheit in Hessen. Es informiert über die Förderkriterien und –bedingungen, hilft interessierten Kommunen bei der Antragsstellung und berät hinsichtlich weiterer Fördermöglichkeiten.

In Hessen ist das Programmbüro beim Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) angesiedelt:

Programmbüro des GKV-Bündnisses für Gesundheit Hessen
Frau Vanessa Gabrysch
c/o Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hessen
Walter-Kolb-Straße 9-11
60594 Frankfurt
vanessa.gabrysch@vdek.com
Tel.: 069 / 962168 -74
Fax: 069 / 962168 -70

Alle wichtigen Informationen zu Programmbüro und Förderprogrammen finden interessierte Kommunen auf der Internetseite des GKV-Bündnisses für Gesundheit.

Kontakt

Heike Kronenberg
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hessen

Tel.: 0 69 / 96 21 68 - 20
E-Mail: heike.kronenberg@vdek.com