Steigende Kosten in der stationären Pflege

Pflegebedürftige in Hessen zahlen seit Juli monatlich 112 Euro mehr

Uebersicht finanzielle Belastung in stationaeren Pflegeeinrichtungen Hessen Juli 2021

Die Eigenbeteiligung der Pflegebedürftigen für die Betreuung in einem Pflegeheim in Hessen steigt weiter. Lag der durchschnittliche monatliche Eigenanteil zum 01.07.2020 noch bei 1.965 Euro, beträgt er zum 01.07.2021 2077 Euro. Damit müssen hessische Pflegebedürftige aktuell pro Monat 112 Euro mehr für einen Platz in einer stationären Pflegeeinrichtung bezahlen. Das entspricht einer Steigerung von 5,7 %.

 „Die erneute Steigerung ist besorgniserregend. Sie zeigt, dass die bisherigen Bemühungen des Gesetzgebers zur Reform der sozialen Pflegeversicherung nicht ausreichen. Die Finanzierung der Pflege muss langfristig gesichert, und die Pflegebedürftigen müssen durch eine dauerhafte Begrenzung der Eigenanteile spürbar entlastet werden. Außerdem muss der Beitragssatz in der Pflegeversicherung stabilisiert werden. Dazu müssen sich die Bundesländer in die Verantwortung stellen und die Investitionskosten, die heute von den Pflegebedürftigen direkt gezahlt werden, verbindlich übernehmen. Nur dann kann eine gute Pflege für alle Versicherten wieder bezahlbar werden, auch in Hessen“, fordert Claudia Ackermann, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen.

Die Eigenbeteiligung der Pflegebedürftigen setzt sich aus drei Komponenten zusammen: dem sog. Einrichtungseinheitlichen Eigenanteil (EEE), Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie Investitionskosten. Der EEE hat sich in Hessen seit 01.07.2020 um 11,3 % erhöht. Gründe dafür sind u. a. die Anerkennung von Tariflöhnen bei den Pflegesatzverhandlungen und die gesetzliche Anhebung des Pflegemindestlohns. Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung stiegen um 3,4 %, lediglich die Investitionskosten blieben weitestgehend stabil.

Kontakt

Heike Kronenberg
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hessen

Tel.: 0 69 / 96 21 68 - 20
E-Mail: heike.kronenberg@vdek.com