Die finanzielle Belastung für die Betreuung in einem Pflegeheim in Hessen steigt weiter. Lag der durchschnittliche monatliche Eigenanteil zum 01.01.2021 noch bei 2.035 Euro, beträgt er im Januar 2022 2.122 Euro. Damit müssen hessische Pflegebedürftige pro Monat 87 Euro mehr für einen Platz in einer stationären Pflegeeinrichtung bezahlen. Das entspricht einer Steigerung von 4,3 %. Im Bundesvergleich liegt Hessen dabei im Mittelfeld: Am teuersten ist ein Pflegeheimplatz in Nordrhein-Westfalen mit 2.542 Euro im Monat, am günstigsten in Sachsen-Anhalt mit 1.588 Euro. Der Bundesschnitt liegt bei 2.179 Euro.
„Wir beobachten diese erneute Steigerung der Eigenanteile mit Sorge. Sie zeigt, dass bei der Finanzierung der Pflege auch nach der Bundestagswahl dringender Handlungsbedarf besteht. Die Ampelkoalition muss nun handeln, die Eigenanteile dauerhaft begrenzen und den Beitragssatz in der Pflegeversicherung stabilisieren. Gute Pflege muss für alle Versicherten bezahlbar sein“, fordert Claudia Ackermann, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen.
Die Eigenbeteiligung setzt sich aus drei Komponenten zusammen: dem sog. Einrichtungseinheitlichen Eigenanteil (EEE), den Ausgaben für Unterkunft und Verpflegung sowie dem Anteil der Pflegebedürftigen an den Investitionskosten. Der EEE hat sich in Hessen seit 01.01.2021 um 8,1 % erhöht. Gründe dafür sind u. a. die bessere Bezahlung des Pflegepersonals und die gesetzliche Anhebung des Pflegemindestlohns. Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung stiegen um 2,5 %, die Investitionskosten stiegen in Hessen um 0,6 %.
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Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
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