Weltfrauentag am 08.03.2023

vdek fordert geschlechtersensible Versorgung

Männer und Frauen sind unterschiedlich. Nicht nur die äußere Erscheinung, sondern auch ihre Bedürfnisse unter­scheiden sich - besonders, wenn es um die Gesundheitsversorgung geht: Z.T. sind schon die Erkrankungsarten unterschiedlich. Bei gleichen Erkrankungen werden differenzierte Therapien und Behandlungs­angebote benötigt.

„Der Weltfrauentag ist ein wichtiger Anlass, um auf die speziellen Bedürfnisse von Frauen in der Versorgung aufmerksam zu machen. Sie werden in der Medizin noch immer nicht ausreichend berücksichtigt“, erklärt Claudia Ackermann, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen, anlässlich des Weltfrauentags am 08.03.2023 in Frankfurt. „Selbst bei gleichen Erkrankungen wie einem Herzinfarkt zeigen Männer und Frauen durchaus auch unterschiedliche Symptome. Behandelt wird bislang aber oft mit Medikamenten und nach Standards, die ursprünglich für Männer mittleren Alters ausgelegt wurden“, so Ackermann weiter.

Während Männer bei einem Herzinfarkt häufig über Schmerzen in der Brust und den Armen klagen, macht sich ein Infarkt bei Frauen eher durch Schmerzen zwischen den Schulterblättern, im Nacken und im Kopf bemerkbar, ferner durch Übelkeit und Schweißausbrüche. Weil diese Symptome eines Herzinfarkts bei Frauen oft falsch gedeutet werden, verzögert sich häufig der Behandlungsbeginn, da bei ihnen zunächst vermeintliche andere Erkrankungen therapiert werden. So kommen Frauen mit Herzinfarkt oftmals später auf die Intensivstation als Männer.

„Leider wissen immer noch zu wenige Frauen, dass sich z.B. ein Herzinfarkt bei ihnen anders als bei Männern anfühlt oder sie auf Medikamente anders reagieren. Der vdek und die Ersatzkassen raten ihren Versicherten daher, Signale des Körpers immer ernst zu nehmen und den Arzt oder die Ärztin auf Nebenwirkungen anzusprechen, die unangemessen stark erscheinen. Die Ersatzkassen begrüßen auch die neue Approbationsordnung, die ab 2025 geschlechtsspezifische Unterschiede in den Lehrplänen des Medizinstudiums verankert. Denn nur so kann die Gesundheitsversorgung für alle Geschlechter passgenau verbessert werden“, erläutert Claudia Ackermann abschließend.

Kontakt

Heike Kronenberg
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hessen

Tel.: 0 69 / 96 21 68 - 20
E-Mail: heike.kronenberg@vdek.com