„Es ist gut, dass in dem offiziellen Referentenentwurf des GVSG auf die Finanzierung zusätzlicher Medizinstudienplätze durch die Krankenkassen verzichtet wird. Auch die Gesundheitskioske sind entfallen - das ist eine richtige Entscheidung, denn Aufgaben der allgemeinen Daseinsfürsorge, für die der Staat aufzukommen hat, dürfen nicht den Versicherten und Arbeitgebern in der GKV aufgebürdet werden!
Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung löst kein Problem
Die vollständige Entbudgetierung hausärztlicher Leistungen muss ebenfalls auf den Prüfstand gestellt werden. Statt Versichertengelder mit der Gießkanne auszuschütten, werden insbesondere für ländliche Regionen zielgenaue, integrierte Lösungen gebraucht. Es ist daher bedauerlich, dass die ursprünglich vorgesehenen Primärversorgungszentren wieder aus dem Gesetzentwurf gestrichen wurden. Zur Verbesserung der ambulanten Versorgung in ländlichen, strukturschwachen Regionen hat der vdek ein eigenes Konzept für regionale Gesundheitszentren (RGZ) entwickelt, welche den Primärversorgungszentren ähneln. Auch die Erhöhung des Bonus für die Teilnahme an der hausarztzentrierten Versorgung wird nur die Kosten erhöhen, ohne dass die Versorgung verbessert wird.
Kosten für Reformen fair verteilen
Reformen sind kein Selbstzweck. Sie müssen die Versorgung der Bevölkerung qualitativ verbessern und sich am evaluierten medizinischen Bedarf orientieren. Das gilt auch für das GVSG und die anstehende Krankenhausreform mit ihren erheblichen Kostenrisiken. Hier brauchen wir mehr Verbindlichkeit über Versorgungs- und Qualitätsstandards und eine faire Lastenverteilung, die nicht wie so oft die Beitragszahlenden der GKV benachteiligt. Dies gilt insbesondere für die weiterhin geplante hälftige Finanzierung des Transformationsfonds mit Beitragsmitteln der GKV.“
Kontakt
Heike Kronenberg
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hessen
Tel.: 0 69 / 96 21 68 - 20
E-Mail: heike.kronenberg@vdek.com
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